Energiewende / Anzegier Thal Gäu Olten
Geht es nach dem Regierungsrat, sollen solche Photovoltaik-Anlagen im Kanton Solothurn künftig häufiger zu sehen sein.

Der kantonale Weg zur Energiewende

Mehr Förderung durch den Kanton und mehr Eigenverantwortung: Dies ist die Quintessenz des neuen Energiekonzeptes. Der Regierungsrat will damit erreichen, dass Öl- und Gasheizungen rascher ersetzt werden und den Ausbau von Photovoltaik (PV), Fernwärme sowie von Ladestationen für Elektrofahrzeuge in Mehrfamilienhäusern beschleunigen.

Das kantonale Energiekonzept 2014 ist in die Jahre gekommen. Die jüngsten Ziele der nationalen Energiestrategie 2050 und des Pariser Klimaabkommens waren noch nicht vollständig aufgenommen. Das überarbeitete «Energiekonzept 2022» leiste einen wichtigen Beitrag für die Erreichung der Schweizer Energie- und Klimaziele, heisst es in einer Medienmitteilung des Kantons. Mit mehr Fördermitteln für das Gebäudeprogramm und für den Ausbau thermischer Netze soll etwa der Anreiz für erneuerbare Heizsysteme und die Sanierung der Gebäudehülle erhöht werden. Mit einer Pflicht für PV-Anlagen für Neubauten wird erreicht, dass beim Bau eines neuen Gebäudes oder grösseren Umbauten direkt eine PV-Anlage realisiert wird, sofern es sich um eine geeignete Dachfläche handelt.

Verzichten will der Regierungsrat hingegen auf ein Verbot von fossilen Heizungen. Damit die nationalen Ziele beim Ersatz von Öl- und Gasheizungen dennoch erreicht werden, sollen verbindliche CO2-Zielwerte in das kantonale Energiegesetz aufgenommen werden. Sie sind einzuhalten, wenn eine fossile Heizung neu installiert oder eine bestehende ersetzt wird: «Damit bleibt es der Eigentümerschaft frei, mit welchen Einzelmassnahmen sie das Gebäude fit macht für 2050.»

Mehr Photovoltaik und E-Mobilität
Mitergänzenden Fördermassnahmen und einer Überarbeitung der Steuerpraxis soll ausserdem der Anreiz für Photovoltaikanlagen auf bestehenden Gebäuden verstärkt werden – ein weiterer Handlungsschwerpunkt im Konzept. Auch Neubauten mit geeignetem Potential sollen künftig mit einer Photovoltaikanlage erstellt werden. Ebenfalls will der Regierungsrat die Ladeinfrastruktur für Mehrparteienhäuser mit einem befristeten Förderprogramm unterstützen. Damit werde ein Anreiz geschaffen, Mieterinnen und Mietern den Umstieg auf die Elektromobilität zeitnah zu vereinfachen. Laut dem Kanton ist das Energiekonzept ein «guter Kompromiss mit rasch umsetzbaren Lösungen».

Text: MGT & Bild: ZVG