Seit dem 1. Juli 2021 betreibt der Kanton Solothurn eine eigene Beratungsstelle Opferhilfe. Die Bilanz nach dem ersten Jahr fällt positiv aus. Die Unterstützung von Opfern und ihren Angehörigen konnte gestärkt werden. Die Dienstleistungen der Beratungsstelle werden rege genutzt.
Der Regierungsrat hat im September 2020 entschieden, eine eigene Beratungsstelle Opferhilfe aufzubauen. Ziel war es, die Unterstützung von Opfern und Angehörigen im Kanton Solothurn aufzuwerten.
Dies ist im ersten Jahr der neuen Beratungsstelle gelungen. Die Stelle ist im Kanton gut vernetzt und niederschwellig zugänglich. Betroffene sowie zuweisende Fachstellen und Institutionen kennen das Angebot der Beratungsstelle.
Seit Betriebsaufnahme haben rund 700 Opfer und Angehörige die Dienste der Beratungsstelle in Anspruch genommen. 78 Prozent davon waren Frauen, 22 Prozent Männer. Jede zehnte Person, welcher die Beratungsstelle geholfen hat, war minderjährig. Die Mehrheit der Klientinnen und Klienten waren Opfer häuslicher Gewalt.
Fachlich kompetente und vorurteilsfreie Unterstützung
Gewaltbetroffene sowie Unfallopfer und deren Angehörige werden fachlich und unvoreingenommen bei der Bewältigung der Geschehnisse unterstützt. Die Bedürfnisse der Betroffenen stehen dabei stets im Vordergrund. «Der Start ist geglückt. Der Betrieb einer eigenen Beratungsstelle Opferhilfe im Kanton Solothurn hat sich bewährt», sagt Regierungsrätin Susanne Schaffner. Es sei gelungen, die Unterstützung von Opfern und Angehörigen zu verstärken.
Die Beratungsstelle Opferhilfe soll künftig im ganzen Kanton als Kompetenzzentrum wahrgenommen werden. Dazu werden die Leistungen der Opferhilfe und der Beratungsstelle der Öffentlichkeit weiter bekannt gemacht. Die Vernetzung mit anderen Fachstellen und Institutionen wird fortgeführt. Möglichst viele Personen, welche Anrecht auf die Leistungen der Opferhilfe haben, sollen das Angebot kennen und bei Bedarf in Anspruch nehmen. Es ist den Verantwortlichen der Beratungsstelle zudem ein Anliegen, Vorurteile gegenüber Opfern von Gewalt abzubauen, unabhängig von ihrem Geschlecht.