Der Kanton Solothurn zieht beim Aktionsplan Pflanzenschutz ein Zwischenfazit. Die Massnahmen zur Reduktion der Risiken von Pflanzenschutzmitteln zeigten Wirkung und führten zu einer Verbesserung der Wasserqualität in Oberflächengewässern. Das Ziel, die Risiken um 50 Prozent zu reduzieren, sei aber noch nicht erreicht.
Zur Senkung der Risiken von Pflanzenschutzmitteln (PMS) hat der Bund im Jahr 2018 einen entsprechenden Aktionsplan initiiert. Für die kantonale Umsetzung haben das Amt für Landwirtschaft, das Amt für Umwelt und der Solothurner Bauernverband einen Katalog mit 44 Massnahmen erarbeitet.
Positives Fazit nach vier Jahren
Der nun veröffentlichte Zwischenbericht zeigt nach vier Jahren: Insgesamt kann ein positives Fazit gezogen werden. Es habe sich im Pflanzenschutz bereits einiges bewegt. Die Landwirtschaft setze vieles daran, unerwünschte Belastungen zu reduzieren – insbesondere in Gewässern. So wurden mindestens 32 neue befestigte Plätze für das Befüllen und Waschen von Pflanzenschutzgeräten errichtet, offene Schachtdeckel werden mit geschlossenen ersetzt, und immer mehr Flächen werden mit einem reduzierten PSM-Einsatz bewirtschaftet.
Besonders im Obst- und Beerenbau sowie bei Ackerkulturen wie Kartoffeln, Zuckerrüben und Raps bringt die Reduktion der Pflanzenschutzmittel eine grosse Herausforderung mit sich. Im Rahmen des Projektes «PestiRed» beteiligen sich 19 Solothurner Betriebe daran, neue Bewirtschaftungsformen zu entwickeln, mit denen der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln verringert werden kann.
Zustand der Bäche verbessert sich
Bei der Überwachung der biologischen Belastung von Gewässern mit konkreten chemischen Wirkstoffen sind im Vergleich zum Zustand vor zehn Jahren Verbesserungen sichtbar. Jedoch wurden in den letzten zwei Jahren noch an allen fünf überwachten Gewässern Überschreitungen der gesetzlichen Anforderungswerte beobachtet. Pflanzenschutzmittel werden auch im gewerblichen und im privaten Rahmen genutzt. Mit diversen neuen Massnahmen in diesen Bereichen soll laut Kanton der Massnahmenplan erweitert und gestärkt werden, um die Risiken weiter zu senken.