Wer von Wolfwil bis nach Boningen wandert, der kommt am liebevoll gestalteten Elfen- und Wichtelweg vorbei, lernt mehr über Wald und Boden und findet im Schatten der Bäume angenehme Temperaturen vor. Eine gemütliche Route, die auch für kleine Wanderer machbar ist und einiges an Natur bereithält.
Wandern ist ein Nationalsport, nicht wenige sind an den Wochenenden überall in der Schweiz unterwegs, um zu Fuss die Natur zu erkunden. Wir wollen das für unsere Sommerserie hier in der Region tun, die gibt nämlich einiges her. Konkret gilt es, eine vielleicht etwas unbekanntere Route auszutesten: en rund acht Kilometer langen Waldwanderweg von Wolfwil bis nach Boningen.
Wer bis nach Wolfwil mit dem Auto fahren will, der findet öffentliche Parkplätze bei der Schule, beim Gemeindehaus und der Kirche. Von der Schule aus findet man das erste gelbe Wanderwegzeichen am Gitter neben dem Sportplatz. Über einen schmalen Weg geht es von hier aus, vorbei an Maisfeldern, in Richtung Wald.
Liebevoll gestaltete Entdeckungstour für Familien
Schon bevor der Wald erreicht ist, deuten einige Schilder am Wegesrand auf eine Besonderheit hin: Der Wanderweg, der bald darauf beginnt, überschneidet sich mit dem Wolfwiler Elfen- und Wichtelweg. Ein Erlebnispfad für Kinder, der 2016 eröffnet wurde. Den Startpunkt markiert ein Holzhäuschen beim Waldeingang. Dort ist auf einer grossen Tafel die Route eingezeichnet. Aus einer Kommode darunter kann jeder sich mit einer Wegbeschreibung sowie einem kleinen Geschenk der Elfen und Wichtel ausrüsten, bevor es auf Entdeckungstour geht. Der Elfen- und Wichtelweg wurde von einer Gruppe aus Wolfwil errichtet und ist jeweils von Mai bis November geöffnet. An 18 Posten erwarten die Besucherinnen und Besucher aus Holz gearbeitete und handbemalte Spiele wie etwa Puzzles, Rätselaufgaben oder Geschicklichkeitsspiele. Der Erlebnispfad ist zweieinhalb Kilometer lang und führt vom Wolfwiler Schützenhaus über das Labyrinth zum Biotop und von dort wieder zurück an den Start. Wer mit kleinen Kindern unterwegs ist, hat auch die Möglichkeit, eine kleinere Runde zu absolvieren. Darüber hinaus finden sich einige Feuerstellen entlang des Wegs die – vorausgesetzt, es herrscht kein Feuerverbot – zu einem Päuschen einladen.
Zweimal gehts vom Wald aus kurz auf eine Hauptstrassenüberquerung, doch ansonsten ist man meist geschützt unter den Bäumen, wandert am Waldrand entlang oder kommt vorbei an blumenreichen Lichtungen. Hie und da erfährt man über verschiedene Infotafeln Wissenswertes über die Natur um einen herum. Etwa zur Parabraunerde, auf der man sich befindet, über die gefährliche Waldarbeit, die schon einigen Arbeitern das Leben gekostet hat, oder über die Rekultivierung von der Kiesgrube zum Kulturland.
Ein Highlight mit Aussichtsplattform
Bald schon kommt sie dann auch: Die Kiesgrube Boningen. Über sie führt eine kleine Brücke. Weiter gehts ins Naturreservat Boningen, mit einer grossen Blumen- und Pflanzenvielfalt am Wegesrand. Allgemein hat das naturnahe Gebiet einiges zu bieten, etwa ein kleines Biotop und schliesslich kurz vor Boningen den Allmendweiher, der noch auf Gunzger Gemeindegebiet steht. Dieser kann von einer Aussichtsplattform bewundert werden. Ein wahres Highlight auf der Strecke. Hier lohnt es sich kurz zu verweilen und den besonderen Blick aufs Wasser, in dem sich die Bäume spiegeln, zu geniessen.
Das Ziel der Wanderung, Boningen, ist von dort aus schnell erreicht. Wer will, kann hier noch die Kapelle Mariahilf oder die Känelbrücke, das wohl einzige noch bestehende Aquädukt in der Region, besichtigen. Von Boningen aus fährt ausserdem stündlich ein Bus wieder zurück nach Wolfwil. So hat man in wenigen Stunden einiges erlebt und gesehen und nebenbei seine tägliche Schrittzahl in die Höhe getrieben.