Selten ist eine Premiere zugleich auch Jubiläum: Wenn morgen Freitagabend erstmals der Lauf «Born to run» stattfindet, so ist dies gleichzeitig die 40. Austragung des bisherigen Belchenberglaufes. Die neue Strecke rund um den Born ist weniger anspruchsvoll, sowohl für die Teilnehmenden wie auch für die Organisation
Als 2019 der Eisenbahner-Sportverein Olten erstmals als Veranstalter des Belchenberglaufes wirkte, war es zugleich die letzte Ausgabe auf der traditionellen Strecke von Olten über Wangen und Fasiswald bis auf den Allerheiligenberg. 2020 gabs pandemiebedingt gar keinen Lauf, 2021 eine coronakonforme Variante rund um den Born.
«Die Läufer waren begeistert, und organisatorisch ist der Lauf mit Start und Ziel am selben Ort im Kleinholz bedeutend einfacher zu bewältigen als mit Busrücktransport», sagt OK-Präsident Ruedi Gugger. So wurde aus einer Ersatzlösung der Lauf «Born to run», der allerdings viel mehr ist als nur Ersatz. Zwar gibt es auf dem 12,5 Kilometer langen Parcours «nur» 400 Meter Steigung zu überwinden, womit es kein Berglauf im herkömmlichen Sinn mehr ist. Dafür bietet die Strecke andere Eigenschaften, wie Gugger ausführt: «Punkto Beschaffenheit der Wege ist dieser Lauf viel natürlicher, das heisst zu 99 Prozent geht es über Naturstrassen und Pfade.»
Eine Treppe nach halber Distanz
Gegenüber dem letztjährigen Versuch wurde zudem ein zusätzlicher Anstieg eingebaut: Wer die Treppe im Fluegraben kennt, üblicherweise die markierte Abwärtsschlaufe für die Absolventen des Tuusigerstägli, die können sich sicherlich vorstellen, dass dieser Abschnitt nach rund fünfeinhalb Kilometern den Rhythmus ziemlich brechen wird.
Auch landschaftlich hat «Born to run» einiges zu bieten. Sei es die imposante Ansicht der Aarburger Festung auf den ersten Kilometern entlang des Ruttigers, seien es die Felder beim Bornchrüz mit Sicht auf die Bornkapelle sowie gegen Schluss der von der Abendsonne beleuchtete Fels des Steinbruchs. Und dass man schliesslich zum Ausgangspunkt zurückkehrt und kein umständlicher Bustransport erforderlich ist wie bislang vom Allerheiligenberg, gilt als weiterer angenehmer Aspekt.
Für die Wettkampfserie «Jura Top Tour», die eigentlich aus Bergläufen besteht, bringt «Born to run» zusätzliche Attraktivität. «Er sorgt für mehr Vielfalt und bereichert damit die Serie», ist Gugger überzeugt. «Zudem ist die Strecke völlig ungefährlich, und sie ist auch für Hobbyläufer mit wenig Vorbereitung geeignet.» Auch wenn nicht alle seine Meinung teilen, so ist der OK-Chef von der Neuerung überzeugt. «Manchmal braucht es Mut, sich von Bekanntem und Liebgewonnenem zu trennen. Ich selber bekunde eher Mühe, wenn sich nichts verändert», betont Gugger.
Kostenloser Schülerlauf
Die Organisatoren des ESV bieten auch dem Nachwuchs eine Startgelegenheit: Oberhalb des Kleinholz, wo Holzschnitzereien die Waldwege säumen, findet auf einer 800 Meter langen Runde ein Lauf für Schülerinnen und Schüler statt. Je nach Altersgruppe haben sie eine oder zwei Runden zurückzulegen. Eine Teilnahme ist kostenlos, anmelden kann man sich bis unmittelbar vor dem Start.
Nachmeldungen möglich
Für die Kategorien der Bergläufer und der Walker ist die Anmeldefrist zwar bereits abgelaufen. Trotzdem können sich Kurzentschlossene bis eine halbe Stunde vor dem Start (19 Uhr) gegen einen Aufpreis von zehn Franken nachmelden. Das Startgeld von somit 40 Franken beinhaltet nicht nur die Teilnahme und die Streckenverpflegung (beim Höfli und bei der Bornkapelle), inbegriffen ist auch die Pasta am anschliessenden Jubiläumsessen. Zudem werden nach der Rangverkündigung unter allen Finishern Preise ausgelost.
«Born to run» ist übrigens die viertletzte Veranstaltung der diesjährigen «Jura Top Tour». Am 28. August geht es auf den Weissenstein, am 11. September auf den Roggen. Und die Trophée de la Tour de Moron beschliesst am 25. September die zehnteilige Serie. Die «Finisher Night» ist auf den 21. Oktober angesetzt.