Oltner 2-Stundenlauf / Anzeiger Thal Gäu Olten
Die Freiwilligen von «pro pallium» begleiten schwerkranke Kinder und ihre Familien.

Zwei Stunden für den guten Zweck

Auch dieses Jahr werden mit dem Oltner 2-Stundenlauf wieder wichtige Projekte unterstützt

Ob in der Stadt laufen mit einem unvergleichlichen Gruppengefühl, getragen von der Begeisterung der Zuschauenden oder ruhig auf der Lieblingsstrecke – jede und jeder kann es für sich selber entscheiden. Auch am 35. Oltner 2-Stundenlauf, vom 10. bis 17. September, sind beide Varianten möglich.

Entscheidet man sich für den Samstag, 17. September, wo auf der Kirchgasse der Oltner 2-Stundelauf seinen Abschluss findet, dann heisst das: Bekannte und Freunde zu treffen, hier ein Gespräch, da ein Lächeln, so langsam im Gewusel die Vorfreude zu spüren und sich zum gemeinsamen Aufwärmen mit MoVe bereit zu machen. Um 15 Uhr an diesem Nachmittag geht es los – begleitet von den Tönen der verschiedenen Musikformationen entlang der Laufstrecke.

Anmelden kann man sich ab sofort auf: www.o2h.ch. Wer angemeldet ist, kann auch gleich mit der Sponsorensuche beginnen.

Entlasten, begleiten und vernetzen
Auch dieses Jahr werden ein internationales und ein lokales Projekt unterstützt. Bei letzterem handelt es sich um «pro pallium – Schweizer Palliativstiftung für Kinder und Jugendliche». Ist ein Kind schwerkrank, betrifft dies das gesamte Familiensystem. Zwischen Spitalbesuchen, pflegerischen Aufgaben, organisatorischen Pflichten und den emotionalen Belastungen bleibt oft wenig Zeit für Geschwister, Partnerschaft, Freunde oder sich selber.

In diesen Situationen bietet pro pallium eine Begleitung durch ausgebildete Freiwillige an. Mit grossem Wissen und Erfahrung unterstützen sie über einen längeren Zeitraum die Familien in ihrem herausfordernden Alltag und schaffen so Momente zum Durchatmen. Diese intensive Zusammenarbeit kann zu grosser Vertrautheit und zu einer wertvollen zeitlichen und emotionalen Entlastung für alle Mitglieder in der Familie führen. Die meisten der betreuten Kinder sind zwischen einem und zwölf Jahren alt. Drei Viertel der Einsätze betreffen das kranke Kind selbst, die restlichen Einsätze gelten seinen Geschwistern oder den Eltern. Mit der zunehmenden Komplexität der Betreuung sowie der Beratung der Familien steigen selbstredend auch die Anforderungen an die Organisation sowie an die Freiwilligen. Um bestmöglich auf die jeweiligen Familieneinsätze vorbereitet zu sein, erhalten die Freiwilligen eine Basisschulung. Ebenso finden schliesslich regelmässige Austauschtreffen statt, an denen auch weiterführendes Wissen vermittelt wird. Zur Familienbegleitung bietet pro pallium zudem auch eine Trauerbegleitung an.

Die Schweizer Palliativstiftung besteht seit 2009 und ist mit ihrem Angebot einzigartig in der Schweiz. Ihre Geschäftsstelle befindet sich in Olten. Jährlich betreuen mehr als hundert Freiwillige um die 90 Familien kostenlos. Pro pallium finanziert sich ausschliesslich über Spenden.

Hilfe zur Selbsthilfe
Als zweites wird das internationale Projekt in Port-au-Prince, «Espace Sûr», unterstützt. Dieses hat zum Ziel, dass sich Mädchen und junge Frauen selbst aus ihrer Armut befreien können. In Haiti hat die politische Unsicherheit nach der Ermordung von Präsident Jovenel Moïse 2021 wieder zugenommen. Insbesondere Mädchen und junge Frauen sind von der Situation betroffen. Ihr Alltag ist geprägt von Armut und Gewalt. Sie sind in der Gesellschaft benachteiligt und haben einen ungenügenden rechtlichen Schutz. Nur ein Drittel der haitianischen Mädchen besucht die Sekundarschule, da sie im Haushalt bereits tragende Rollen übernehmen müssen. Ohne genügende Ausbildung ist es für die jungen Frauen kaum möglich, sich aus der Armut zu befreien.

Das Horyzon-Projekt «Espace Sûr» wird mit der lokalen Partnerorganisation YWCA Haiti durchgeführt. Jährlich profitieren 550 Mädchen und junge Frauen zwischen fünf und 35 Jahren aus den ärmsten sozialen Schichten des Quartiers Péton Ville in der haitianischen Hauptstadt Port-au-Prince. Das Projektziel ist es, den Begünstigten einen geschützten Raum zu bieten, wo sie sich praktisch, schulisch, psychologisch und sozial weiterbilden und entwickeln können. Im YWCA Haiti Jugendzentrum werden ihnen mittels gezielten Bildungs- und Gesundheitsprogrammen die erforderlichen Grundlagen und Instrumente geboten.

Oltner 2-Stundenlauf / Anzeiger Thal Gäu Olten
Mädchen und jungen Frauen helfen, sich selbst aus der Armut zu befreien. Das ist das Ziel des Projekts «Espace Sûr» in Port-au-Prince, Haiti.


Sophonie Victor ist eine der jungen Frauen, die am Horyzon-Projekt teilnahm. Durch die im Projekt erworbenen Fähigkeiten fand sie eine Stelle in einer Berufsschule in Port-au-Prince. Die Aktivitäten durch «Espace Sûr» haben zudem ihr Selbstvertrauen gestärkt. Dieses neu gewonnene Selbstwertgefühl ermutigte Sophonie, den Weg zur finanziellen Unabhängigkeit zu ebnen. Vor diesem Hintergrund hat sie ihr eigenes Unternehmen gegründet, das nach und nach wächst.

Horyzon, die Schweizer Entwicklungsorganisation für Jugendliche, engagiert sich seit über 50 Jahren für junge Menschen, die von Armut, Gewalt und Ausgrenzung betroffen sind. Weiterführende Informationen: www.horyzon.ch.

Viele freiwillige Helfende
Der Oltner 2-Stundenlauf findet dieses Jahr zum 11. Mal unter dem Patronat des Kiwanis Club Olten statt. Dank dem Kiwanis Club Olten, dem OK, den vielen freiwilligen Helferinnen und Helfern sowie den Sponsoren kann dieser StadtEvent auch dieses Jahr wieder durchgeführt werden. Das Rennen wird dieses Jahr auch live auf einer Grossleinwand übertragen. Das blaue Lauf-T-Shirt kann für 20 Franken (Erwachsene) respektive 15 Franken (Kinder) bei der Anmeldung mitbestellt werden.

Infos und Anmeldung: www.o2h.ch

Text: MGT & Bilder: ZVG