Sie kennen das: Sie und Ihr gegenüber halten das Handy in der Hand und suchen nach einem passenden Termin für eine Verabredung. Die Terminfindung für ein Stündchen «zum Kafi» erstreckt sich manchmal über Wochen. Sind mehrere Personen betroffen, sieht es oft nach «Sankt-Nimmerleins-Tag» aus.
Am Sonntag erhielt mein Mann spontan von fünf Freunden Besuch. Das Apéro im Stehen wurde zu einem spontanen Mittag-Fondue-Essen ausgedehnt. Es wurde mehr Brot und Wein organisiert, sodass es für alle reichte. Alle hatten an diesem Tag ausnahmsweise nichts los. Zu guter Letzt kam ein Anruf von meiner Mutter, sie habe einen halben Gugelhupf übrig, ob wir Verwendung dafür hätten? Wenige Minuten nach dem Anruf stand sie bei uns im Garten und nahm am Tisch Platz.
Als ich in der gemütlichen Runde kurz auf mein Handy schaute, blinkte folgende Nachricht von Wolfgang Niklaus, verantwortlicher Redaktor dieser Zeitung, auf: «Du denkst an die Feder, liebe Sara? Hast keinen Stress, bis morgen Nachmittag reicht völlig. Kleiner Reminder, weil du sonst immer so super pünktlich bist…» Super, ich habe «d’Fädere» verschwitzt! Schnell musste ein geeignetes Thema her! Ich fragte in die Runde, ob jemand ein Thema wisse, über das es sich zu schreiben lohne. «Ein Hoch auf die Spontanität», wurde mir zugerufen. Sie ermöglicht Treffs und ungezwungenes Zusammensein. Verhindert langwieriges Planen und Vorbereiten und lässt uns den Moment geniessen. Bis zu dem Moment jedenfalls, in dem das Handy aufblinkt…
«Lieber Nick, es wartet eine spontane ‹Feder› in deinem Postfach auf dich.» So meine Nachricht am Montagabend. So ganz ohne Planen geht es halt doch nicht.