Elektra Mümliswil-Ramiswil / Anzeiger Thal Gäu Olten
Sie ziehen ein positives Zwischenfazit: Kurt Walter und Monika Probst von der Elektra Mümliswil-Ramiswil.

Dünnes Kabel – starke Leistung

Der Glasfaserausbau in Mümliswil-Ramiswil geht voran

Die Elektra Mümliswil-Ramiswil ist zufrieden mit dem Stand des Glasfaserausbaus in der Gemeinde. Nach rund einem Drittel der geplanten Zeit will man den Bürgerinnen und Bürgern am Samstag, an einem Tag der offenen Türe, die Möglichkeit bieten, sich über das Projekt zu informieren und das eine oder andere über die Glasfaser zu erfahren.

Neun Mikrometer dünn, feiner als ein Haar, ist sie – die Glasfaser. Und doch so leistungsfähig, dass man theoretisch mit einer Einzelnen ein ganzes Dorf mit Internet versorgen könnte. Kaum zu glauben, wenn man das dünne Kabel in der Hand von Kurt Walter sieht. Der Verwaltungsratspräsident der Elektra Mümliswil-Ramiswil führt gemeinsam mit Monika Probst, Geschäftsführerin Multimedia, durch die Trafostation Altmatt. Hier steht auch ein hoher Metallkasten, in dem zahlreiche schmale Schubladen enthalten sind. In jeder von ihnen kommen mehrere verschiedenfarbige Kabel zusammen. Kurt Walter erklärt: «Jeder Steckplatz in der Schublade steht für eine Wohnung in der Gemeinde MümliswilRamiswil, die bereits ans Glasfasernetz angeschlossen ist.»

Die Elektra ist die Eigentümerin des Strom- und Multimediaverteilnetzes auf dem Gemeindegebiet Mümliswil-Ramiswil. Sie ist derzeit dabei, das gesamte Multimedianetz auf Glasfaser umzurüsten. Das Netz wird im Fiber-to-theHome-Standard (kurz: FTTH-Standard) installiert – jede Wohnung in Mümliswil-Ramiswil erhält also ihre eigene Glasfaser.

Wechsel auf die zuverlässigere Technologie
Vor zwei Jahren stand die Genossenschaft vor der Entscheidung, das bestehende, in die Jahre gekommene Koaxialnetz zu modernisieren oder auf die Glasfaser umzusteigen. «Das vorherige System mit Kupferkabeln war störungsanfällig und wäre auch mit einer Modernisierung irgendwann an seine Grenzen gestossen», sagt Monika Probst. Die Glasfasertechnologie sei sehr zuverlässig, abhörsicher und strahlungsfrei. Ausserdem werde sie der zunehmenden Datenflut gerecht und verspreche schnelleres Internet. Alles Dinge, die in Zukunft wohl noch wichtiger werden würden. Ein weiteres Argument für die Investition in die neue Technologie sei die automatische Auslesung der digitalen Stromzähler (Smartmeter). Hier ist die Elektra gesetzlich verpflichtet, 80 Prozent der Zähler bis Ende 2027 an die automatische Auslesung anzuschliessen. Diese Umstellung kann gleichzeitig zum Glasfaserausbau realisiert werden.

Ein Glasfaserausbau in vier Einzelschritten
2021 hat das Unternehmen mit dem Grossprojekt begonnen, im Januar dieses Jahres ging der erste Kunde ans Netz. Die Elektra rechnet damit, dass Ende 2023 alle Mümliswiler Haushalte mit Glasfaser versorgt sind. Der Ausbau der digitalen Stromzähler dürfte noch bis ins Jahr 2026 dauern. Danach folgt noch der Ausbau auf OTO-Dosen im Ramiswil, damit auch da alle zu 100 Prozent ans digitale Glasfasernetz angeschlossen sind. Der Ausbau ist für die Bevölkerung kostenlos. Er passiert in vier Schritten. Nach einer ersten Kontaktaufnahme erfolgt die Installation des Hausanschlusses, danach die Installation des Wohnungsanschlusses und schliesslich die Inbetriebnahme. Dafür arbeitet die Elektra mit verschiedenen Firmen aus der Region zusammen. Die Elektra bietet zudem mit ggs/Quickline Internet, TV sowie Telefonie als Service an.

Elektra Mümliswil-Ramiswil / Anzeiger Thal Gäu Olten
In Realität noch dünner: Neun Mikrometer misst eine Glasfaser ohne Einfassung.


Die Kundschaft von der neuen Technologie überzeugen
Mittlerweile ist rund ein Drittel des Ausbaus abgeschlossen. Kurt Walter und Monika Probst können ein erstes Zwischenfazit ziehen. Dieses falle grundsätzlich positiv aus, es gebe aber auch Schwierigkeiten. Neben den ganzen technischen Herausforderungen sei auch die administrative Arbeit gross, sagt Monika Probst. «Da hängt so viel mehr dran, als man denkt.» Jeder Kunde werde mehrfach angeschrieben, über die einzelnen Arbeitsschritte informiert, erhalte zum Schluss ein neues Modem und einen neuen Vertrag. Ausserdem gehört auch viel Informationsarbeit dazu. So gebe es Kundinnen und Kunden, die dem Glasfaserausbau eher kritisch gegenüberstehen, ja teils gar dankend ablehnen. Dann muss Monika Probst Überzeugungsarbeit leisten. Erklären, wieso das Neue zwar anders aber doch besser ist oder auch Antworten auf konkrete Fragen liefern. Zum Beispiel, dass auch nach dem Ausbau noch die gleichen TV-Sender abrufbar sind wie vorher. «Oft können solche Unklarheiten bei einem kurzen Telefongespräch aus der Welt geschafft werden», sagt sie. Da sei es von Vorteil, dass man die Elektra und ihre Mitarbeitenden im Dorf kenne und so auch ein gewisses Vertrauen vorhanden sei.

Auf der anderen Seite gebe es auch Personen, denen der Ausbau nicht schnell genug gehen kann und die aktiv auf die Elektra zugehen und nachfragen, wann die Techniker bei ihnen vorbeischauen. «Unser Ausbau verläuft nach einem Zonenplan, wir können da niemanden vorziehen», sagt Walter. Das gilt auch für die Elektra-Vertreter selbst. Während Kurt Walter privat bereits ans Glasfasernetz angeschlossen ist, wartet Monika Probst noch gespannt auf den Ausbau bei ihr zuhause.

Elektra Mümliswil-Ramiswil / Anzeiger Thal Gäu Olten
Jeder Steckplatz in den Schubladen steht für eine Wohnung, die bereits am Netz ist.


Besichtigung der Trafostation
Im Grossen und Ganzen berichten die Partnerfirmen von ihren Kundenbesuchen viel Positives, sagt Kurt Walter. Der Ausbau werde bei der Bevölkerung gut aufgenommen.

Nun möchte die Elektra die Fortschritte präsentieren, und vielleicht noch für den einen oder anderen Aha-Effekt zum Thema Glasfaserausbau sorgen. Am Samstag findet daher zwischen 9 und 16 Uhr ein Tag der offenen Türe statt. «Wir möchten der Guldentaler Bevölkerung Gelegenheit geben, unsere Trafostation Altmatt zu besichtigen», sagt Kurt Walter. Neben Glasfasern und Strom kann auch das neue Magazin inklusive Archiv besichtigt werden. Das Konzept des Smartmeter-Ausbaus wird ebenso erklärt. Weiter wird die Firma R. Geissmann AG vor Ort demonstrieren, wie Glasfasern verbunden (gespleisst) werden. Auch eine kleine Festwirtschaft, ein Wettbewerb mit tollen Preisen sowie ein Stand von ggs/Quickline warten auf die Besucherinnen und Besucher.

Alle Informationen zum Glasfaserausbau und dem Tag der offenen Türe unter www.ftth.elektra-muemliswil.ch.

Text & BIld: MB