Am 10. September, kurz nach 6 Uhr, finden sich 15 Mitglieder des Männerturnvereins Starrkirch-Wil pünktlich am Bahnhof ein. Die Fahrt im oberen Stock des Zuges führt uns über Zürich, Weinfelden nach Romanshorn. Trotz etwas Verspätung können wir dort in den «Thurbo» einsteigen, dieser Regionalzug bringt uns nach Arbon. Im historischen Industriegebäude «Hamel», direkt beim Bahnhof, lassen wir uns in der Chocolaterie mit feinen Kaffeekreationen und Gipfeli verwöhnen. Vom Wetter her der richtige Zeitpunkt, es regnet immer wieder etwas. Nach dieser Stärkung fahren wir mit dem Ortsbus weiter nach Stachen, eine Ortschaft angrenzend bei Arbon. Nach kurzem Fussmarsch erreichen wir das «MoMö», Schweizer Mosterei- und Brennereimuseum. Im modernen Gebäude können wir an interaktiven Stationen die Entwicklung der Obstverarbeitung nachvollziehen. Beim selbständigen Museumsbesuch entdeckt und lernt jeder spannende Bereiche und Exponate vom Safthandwerk kennen – auch ein bisschen Spass gehört dazu. Anschliessend an den Museumsrundgang gönnen wir uns an der Saftbar eine gemütliche Auszeit. Der köstliche Apfelwein aus speziellen Apfelsorten mundet vielen von uns. Einige finden auch im Saftladen ein köstliches Mitbringsel für nach Hause.
Mit dem Bus geht es zurück nach Arbon, wo wir einen kurzen Weg ins Presswerk unter die Füsse nehmen. Dieses Backsteingebäude diente zuerst einer Stickerei und anschliessend wurde es von Saurer als Presswerk und für den Rahmenbau genutzt. Heute ist das Presswerk eine Eventhalle für kulturelle Anlässe, sowie ein Bereich für die Gastronomie. Dort geniessen wir in spezieller Atmosphäre ein feines Mittagessen. Zwischendurch werfen wir einen Blick nach draussen, wo es manchmal stark regnet. Als wir den schönen Ort verlassen und zum Bahnhof laufen, ist es wieder trocken. Die Reise führt uns weiter mit der Regionalbahn nach Rheineck. Immer wieder haben wir schöne Ausblicke auf den Bodensee. In der Ortschaft laufen wir zum Bahnhöfli der Bergbahn. Diese Zahnradbahn, liebevoll «s’Bähnli» genannt, führt mit gleichmässiger Steigung hinauf nach Walzenhausen. Mit einigen Vibrationen auf den 3. Klasse-Holzbänken ist die kurze Fahrt recht abenteuerlich. Oben angekommen gibt es etwas lange Gesichter, da es recht verhangen ist und es zu regnen beginnt. Acht Turner ziehen sich möglichst «wasserdicht» an und bereiten sich auf die Wanderung nach Heiden vor. Sieben Turner bleiben in Walzenhausen und Fahren individuell mit dem Postauto zu unserem heutigen Etappenziel, nach Heiden.
Die Wandergruppe begibt sich nun auf den Witzweg, welches kein Witz ist. Die erste halbe Stunde mit Regen und starkem Wind, brauchte schon etwas Humor. Dieser begleitete uns an etwa vierzig Witzstationen entlang des Wanderweges. Alle müssen schmunzeln und lachen, obwohl der Appenzeller Dialekt nicht immer einfach zu verstehen ist. Das auf und ab des Weges wurde nach Streckenhälfte, mit Sonnenschein und grossartigen Weitsichten auf den Bodensee belohnt. Die Wandergruppe trifft nach 17:00 Uhr in Heiden, etwa «Hääde» auf appenzellisch, im Hotel Restaurant Linde ein. Dort auch auf unsere restlichen Turner, welche bereits beim «Fürobebier» sitzen. Nach Zimmerbezug und der erfrischenden Dusche, treffen wir uns alle im gemütlichen Gästesaal zum Apéro. Wir werden anschliessend mit einem vielfältigen Nachtessen, einem 3-Gänger verwöhnt. Zum Abschluss des Tages sitzt man zusammen, plaudert miteinander und geniesst noch einen Schlummerbecher. Nach einer ruhigen, erholsamen Nacht treffen sich alle beim Frühstücksbuffet. Der Kaffee bringt wieder langsam Schwung in den Tag.
Nach dem Auschecken treffen wir uns alle vor dem Hotel. Fünf Turner bleiben noch etwas in Heiden und fahren auf den Mittag mit dem Zug via Rorschach nach Romanshorn. Die restliche Turnergruppe macht sich auf den Weg via Grub nach Wartensee. In Grub führt eine neue Hängebrücke, als Attraktion im Appenzeller Vorderland, über die Kantonsgrenze. Das Wetter meint es gut mit den Wanderer und die Sonne zeigt sich bereits vereinzelt. Der steile Aufstieg zum Fünfländerblick hat sich für eine wunderschöne Rundsicht gelohnt. In Romanshorn treffen sich alle am Bahnhof ein, wo wir nach kurzem Fussmarsch zur Autobau Erlebniswelt gelangen. Hier geniessen die meisten im Aussenbereich unter dem Sonnensegel eine Bratwurst «ohne» Senf. In der faszinierenden Autoausstellung kommt jeder auf seine Rechnung, vor allem wenn man ohne Abschrankungen, sein «Lieblingsauto» bewundern kann. Bei strahlendem Sonnenschein geniessen wir noch kurz ein Getränk im Hafenrestaurant. Dann geht es leider bereits wieder auf die Heimreise. Dank der Reservation hat jeder einen Sitzplatz bis nach Olten. Hier endet eine abwechslungsreiche und spannende Vereinsreise.