Mit spitzer Feder

Tanja Baumberger

Wir müssen aufpassen, was wir sagen, wie wir es sagen, und wo wir es sagen. Kritik ist nicht einfach anzubringen. Noch schwieriger ist konstruktive Kritik, so dass der Empfänger diese nicht als Angriff empfindet.

Wissen Sie, dass der Elternauftrag im Gesetz klar formuliert ist, dass die Verpflichtungen der Eltern damit festgehalten sind? Erziehungs- und Bildungsauftrag sind nicht derselbe. Die Floskel «In der Schule lernst Du dann, was Recht und Ordnung ist!» stimmt also nicht wirklich.

Ein Kind sollte die Grundstrukturen von Anstands- und Verhaltensregeln also kennen, wenn es in die Schule kommt. Es bringt seine Erfahrungen im Draussen-Spielen, im Basteln und im sozialen Miteinander mit. Es spricht in ganzen Sätzen. Und es freut sich, mit neuen Gspändli zu lernen.

Traurig macht, wenn Eltern Lehrpersonen als eine Art Feind betrachten. Eine denkbar schlechte Ausgangslage für den Eintritt in die Schule. Grundsätzlich wollen Lehrpersonen immer das Beste für das Kind, sonst hätten sie nie diesen Beruf ergriffen. Oder? Und wie ist das mit dem Lehrermangel? Liegt der vielleicht auch daran, dass Lehrer keine Dienstleister sind, sein wollen?

In diesem Sinne hoffe ich, wenn Sie Neuankömmlinge in der Schule haben, dass diese einen guten Start hatten. Und ich wünsche ihnen und Ihnen ein gutes Miteinander, ein ehrliches Aussprechen, Ansprechen, miteinander Sprechen. Denn nur so kommen wir alle zum Ziel, nur so sind Kinder, Eltern und Lehrpersonen glücklich und zufrieden.

Tanja Baumberger fragt sich, war früher alles besser – oder wird sie ganz einfach «alt»