Mit spitzer Feder

Dietmar Rohrmann

Die Kunst, ein Geschenk anzunehmen. Bald ist Weihnachten und somit auch die Zeit der Geschenke. Schenken macht doch meistens Spass, auch wenn die Geschenksuche hin und wieder recht mühsam ist.

Nun ist also alles organisiert und dann liegt das Risiko noch darin, dass das Geschenk dem Beschenkten nicht gefällt oder von der Grösse oder Farbe her gar nicht passt. Geübte Schenker merken das auf den ersten Blick. Viel einfacher wäre es, sich gar nichts zu schenken, dann bleibt einem ein allfälliger Fehlgriff erspart und ist erst noch günstiger. Hier soll es aber um das Annehmen eines Geschenkes gehen. Macht es glücklich, beschenkt zu werden? Die Kinder sind da einfacher und freuen sich eigentlich immer riesig über die Geschenke, wenn es nicht gerade ein praktisches Kleidungsstück ist. Die Erwachsenen gehen anders mit Geschenken um als die Kinder. Sie sehen ein Geschenk nicht mit kindlich naiven Augen, sondern machen sich meist viele Gedanken. Warum bekomme ich ein Geschenk, ist das nicht viel zu teuer oder finden es im schlimmsten Fall komplett deplatziert, so was schenkt man doch nicht. Oft denkt der Erwachsene sogar daran, ein Geschenk gar nicht anzunehmen und zurückzugeben. Tun Sie das nicht. Etwas anzunehmen beziehungsweise annehmen zu können, ist auch ein Zeichen von Anstand, Demut und Liebe zum Menschen. Sie werden ihr Gegenüber tief verletzen, wenn sie das Geschenk nicht ehrlich und entspannt annehmen können.

Und wenn Ihnen das alles zu kompliziert ist, denken Sie an eine einfache Erkenntnis: Kleine Geschenke erhalten die Freundschaft.