Der Regierungsrat hat die Schwerpunktplanung zur Prävention häuslicher Gewalt für die nächsten vier Jahre genehmigt. Im Fokus steht die Sensibilisierung von Fachpersonen und der Bevölkerung. Für Kinder, die häusliche Gewalt miterleben, sollen neue Unterstützungsangebote geprüft werden. Für die Umsetzung hat der Regierungsrat für die Jahre 2023 bis 2026 einen Beitrag von rund 1,9 Millionen Franken aus dem Swisslos-Fonds des Kantons gesprochen.
Trotz erzielter Fortschritte im Kampf gegen häusliche Gewalt bleibt ihr Ausmass in der Schweiz und auch im Kanton Solothurn gross. Dieser Problematik nimmt sich die Koordinationsstelle Häusliche Gewalt im Departement des Innern an. Sie stimmt die verschiedenen Massnahmen zur Bekämpfung und Prävention von häuslicher Gewalt aufeinander ab und vernetzt die Akteure und Akteurinnen im Kanton miteinander.
Für die kommenden vier Jahre hat die Koordinationsstelle Häusliche Gewalt eine Schwerpunktplanung erarbeitet, die sich auf den Nationalen Aktionsplan zur Umsetzung der Istanbul-Konvention stützt. Darin enthalten sind diverse Massnahmen, so zum Beispiel im Bereich der Weiterbildung von Fachpersonen, die in ihrer täglichen Arbeit mit Opfern von häuslicher Gewalt oder mit Tatpersonen in Kontakt kommen. Zudem soll die Bevölkerung des Kantons Solothurn noch stärker über häusliche Gewalt und Unterstützungsangebote für Betroffene informiert werden.
Betroffene Kinder unterstützen
Die geplanten Massnahmen richten sich aber auch spezifisch an Kinder, die häusliche Gewalt als Zeugen miterleben müssen. Um diesen Kindern helfen zu können, müssen insbesondere ihre ausserfamiliären Bezugspersonen – Lehrpersonen, Kitamitarbeitende, medizinisches Fachpersonal – wissen, wie sie betroffene Kinder erkennen, ansprechen und unterstützen können. Überprüft wird auch der Bedarf an zusätzlichen Unterstützungsmassnahmen, die sich proaktiv an mitbetroffene Kinder wenden. Verstärkt wird auch die Prävention von sexualisierter Gewalt gegen Kinder und Jugendliche, indem das Projekt «Mein Körper gehört mir» neu auch in der Oberstufe angeboten wird. Ein Präventionsprojekt von Kindesschutz Schweiz, bei dem Kinder in einem interaktiven Parcours lernen, wie sie sich gegen sexualisierte Gewalt wehren und Hilfe holen können.