Schnee, Chalet, Käse. Als ich meinem deutschen Umfeld erzählte, dass ich Weihnachten in der Schweiz verbringen werde, waren die Klischees schnell da. Alle hatten sofort die Bilder von verschneiten Bergen, Skifahren und Cheminéefeuer im Kopf. Ja, wahrhaftig ein schönes Bild; nicht nur in ausländischen Köpfen. Hier hat Schweiz Tourismus seine Aufgaben exzellent gemacht. Dass in der Schweiz nicht überall Schnee liegen könnte, auch wenn Weihnachten, ja gar der Winter, vor der Tür steht – unvorstellbar! Unvorstellbar?
Da lässt man schon mal Schnee per Helikopter einfliegen, um die Skipiste wieder zu flicken und das Wintergeschäft irgendwie über die Runden zu bringen. Auf wessen Kosten, frage ich mich. Ist das die Alternative zu Schneekanonen, die wegen Kältemangel nicht in Betrieb genommen werden können? Wem macht es eigentlich Spass, auf einem weissen Kunstschneeband zwischen braunem Gras und Felsen einen Hang runterzurutschen? Immer darauf bedacht, nicht doch noch über einen Stein zu schrammen? Sind das die gleichen Menschen, die gern erzählen, dass sie selbstverständlich nicht mehr mit dem Flugzeug in die Ferien fliegen wegen der Umwelt? Da stimmt doch etwas nicht.
Winter in den Bergen wandelt sich von Weiss zu Braun, Grün scheint ausser Reichweite. Die Skimenschen sind eine aussterbende Spezies. Zeit für ein Revival des Grasskis? Sind Winterbiken und Snowfarming die Lösung? Oder verschiebt sich der Sport einfach in die Höhe? Sowohl räumlich wie auch im Portemonnaie?
Martina Flück fragt sich, ob Schnee und Alpenfirn eigentlich Schweizer Grundrechte sind.