Kultur in Olten / Anzeiger Thal Gäu Olten
Im Mittelpunkt des Oltner Kulturjahres: Jubilar Franz Hohler.

Es ist viel los im kulturellen Olten

Von Franz Hohler über Tafelsilber bis hin zu Osterhasen – das planen die Kulturbetriebe

Zahlreiche Vertreterinnen und Vertreter der Oltner Kulturszene präsentierten vor Wochenfrist und im Beisein von Stadtpräsident Thomas Marbet ihr Programm vor den Medien. Über allem steht ein Name: Franz Hohler. Beinahe alle Kulturbetriebe stellen den Künstler, der heuer 80 Jahre alt wird, zwischen Mai und November auf unterschiedliche Weise in den Mittelpunkt. Darunter die Museen, aber auch die Kabarett-Tage und das Buchfestival.

«Ein kulturell spannendes Jahr» versprach Stadtpräsident Thomas Marbet gleich zu Beginn des Mediencafés, in dem zahlreiche städtische Kulturbetriebe ihr Programm 2023 vorstellten. Es wird ein besonderes Jahr, da die Festlichkeiten zum 80. Geburtstag des gebürtigen Oltners Franz Hohler einen Grossteil des kulturellen Programms prägen.

Von «unserem Franz Hohler» sprach etwa Luisa Bertolaccini, Leiterin des Historischen Museums Olten. Es sei beinahe überfordernd, über ihn zu reden. «Franz Hohler ist ein Phänomen, ein Multitalent». Seinen Werdegang und seine immense Kreativität wolle man im Historischen Museum in der Zeitgeschichte spiegeln. Unter anderem mit einem «Bunten Strauss zum Achtzigsten», wie der Arbeitstitel für die am 6. Mai startende Ausstellung lautet: An acht Stationen aus der Lebensgeschichte und dem Werdegang, soll dem «Phänomen» Franz Hohler auf den Grund gegangen werden; dabei sollen die kleinen und grossen Besucherinnen und Besucher auch ihre eigene Kreativität ausleben können. In Kooperation mit dem Kino Lichtspiele werden zudem Filme über Franz Hohler zu sehen sein.

Dreierlei im Kunstmuseum
Gleich mit drei Ausstellungen wartet das Kunstmuseum Olten auf: Unter dem Titel «Franz Hohler – Hallo. Guten Tag. Oder gute Nacht» zeigt es ab Anfang Mai Werke von Kunstschaffenden, die mit Hohlers Werk persönliche Erinnerungen verbinden oder mit dem Jubilar befreundet sind. Die rund 15 Künstlerinnen und Künstler – darunter Namen wie Pipilotti Rist, Roman Signer oder Nives Widauer – stellen für die Ausstellung neue Werke her oder zeigen für den Jubilar selbst ausgewählte Arbeiten in den unteren beiden Geschossen des Kunstmuseums. Im dritten Stock wird Franz Hohler im Rahmen der Serie «Schatzkammer Sammlung» selbst Werke aus der breiten Sammlung seiner Heimatstadt zu einer Ausstellung kombinieren. Und last but not least präsentiert das Kunstmuseum auf der Empore der christkatholischen Stadtkirche, mit welcher Franz Hohler seit seiner Kindheit eng verbunden ist, Fotografien des Allrounders unter dem Titel «‹Den Blick etwas nach oben, bitte…› – Franz Hohler fotografiert». Die Ausstellung gewährt damit einen überraschenden Einblick in einen Bereich von dessen kreativer Arbeit, der bisher noch weitgehend unbekannt geblieben ist.

Auch das ebenfalls im Haus der Museen angesiedelte Archäologische Museum des Kantons Solothurn hat im Übrigen eine enge Bindung zum Jubilar: In dessen Kinderbuch «Tschipo in der Steinzeit» träumt sich der Titelheld nicht nur an einen anderen Ort, sondern auch in eine andere Zeit und landet zur Steinzeit in der Sälihöhle zwischen Olten und Aarburg. Aus dieser Epoche stellt das Archäologische Museum zahlreiche Funde aus, unter anderem das älteste Kunstwerk des Kantons Solothurn: eine 15 000 Jahre alte Gravierung eines Steinbockkopfes auf einem Knochenplättchen aus der Rislisberghöhle bei Oensingen.

Theaterstück und Publikationen
Der ganze Ausstellungsreigen, der von einem engen Freund des Jubilars, alt Bundesrat Moritz Leuenberger, eröffnet wird, wird von zwei Publikationen und einem facettenreichen Rahmenprogramm begleitet, das auch auf einer Website zum «Hohler-Festival» zu finden sein wird. Im Historischen und im Kunstmuseum wird zudem mit «Das Zugunglück» zehnmal ein Theaterstück exklusiv aufgeführt, das Franz Hohler dem Duo «Hart auf Hart» mit dem Oltner Rhaban Straumann und seiner Partnerin Elisabeth Hart auf den Leib geschrieben hat.

Nicht nur die städtischen Kulturbetriebe feiern im Übrigen auf dem Platz Olten Franz Hohlers Achtzigsten: Mit von der Partie sind unter anderem auch die Oltner Kabarett-Tage mit einer Franz-Hohler-Gala am 8. Mai und das Buchfestival; an beiden Veranstaltungen wird Franz Hohler jeweils auch persönlich anwesend sein. Die Ausstellungen in den Oltner Museen werden in Abstimmung mit dem Buchfestival bis Anfang November dauern. Und auch die Stadtbibliothek und die Buchhandlungen werden ihren Teil zum Hohler-Jahr beitragen.

Neue Mitarbeiterinnen
Am Mediencafé wurden auch zwei neue Mitarbeiterinnen der Stadt vorgestellt. So wird Anfang Februar Sandra Morach ihre Stelle als neue Stadtarchivarin antreten. Die 33-jährige Oltnerin folgt auf Marc Hofer, der Ende Februar pensioniert wird. Sandra Morach hat deutsche Sprach- und Literaturwissenschaft und Philosophie studiert und absolviert aktuell den MAS in Information Science an der Fachhochschule Graubünden. Bereits seit Oktober ist die neue Leiterin des Bereichs Kind und Jugend bei der Bibliothek Olten, Simone Fasola, im Amt. Die 47-Jährige aus Basel hat ursprünglich eine Ausbildung als Sekundarlehrerin absolviert und ein Studium der Informationswissenschaft mit Vertiefung Bibliothekswissenschaft an der HTW Chur abgeschlossen.

Kultur in Olten / Anzeiger Thal Gäu Olten
Neu im städtischen Kulturbereich: Simone Fasola (links) und Sandra Morach.


Oster-, Musikausstellung und junge Kunst
Die Aktivitäten der städtischen Kulturbetriebe beschränken sich im neuen Jahr nicht auf den Hohler-Geburtstag. Bis zum 16. April läuft im vierten Stock des Hauses der Museen noch die Sonderausstellung «Eiszeit» des Naturmuseums. Ab dem 1. April spannen das Naturmuseum und das Historische Museum wieder mit speziellen Oster-Aktivitäten zusammen: Das Naturmuseum zeigt seine traditionelle Osterausstellung mit lebenden Küken und Osterhasen und das Historische Museum gleichzeitig Ostereier aus aller Welt. Am 16. November findet dann im Naturmuseum die Vernissage zur interaktiven Musikausstellung «Upcycling Music» statt.

Noch bis zum 26. Februar zeigt das Kunstmuseum die Sammlungsausstellung «Tafelsilber», die ab Anfang Februar gratis besucht werden kann. Vom 18. März bis 16. April präsentiert anschliessend das Kurationsteam der Jungen Kunst Olten (JKON) unter dem Titel «Exploit me» als Rück- und Ausblick zugleich eine Gruppenschau mit neuen Arbeiten Kunstschaffender, die in den letzten neun Jahren an den jeweils dreitägigen JKONAusstellungen für junge Künstlerinnen und Künstler gezeigt wurden. Vom 26. November bis Ende Januar 2024 wird in den Räumen des Kunstmuseums die 39. Kantonale Jahresausstellung der Solothurner Kunstschaffenden gastieren.