Telefonbetrueger Kanton Solothurn / Anzeiger Thal Gäu Olten
Betrügerinnen und Betrüger setzen ihre Opfer am Telefon massiv unter Druck und gehen sehr professionell vor.

Schockanrufe mehren sich

Die Polizei warnt vor Telefonbetrügern und meldet eine Festnahme

Die Kantonspolizei Solothurn warnt einmal mehr vor Telefon-Betrugsdelikten. In den vergangenen Tagen sind über 80 Meldungen in diesem Zusammenhang eingegangen. Im Verlauf der eingeleiteten Ermittlungen ist es der Polizei gelungen, in Egerkingen einen mutmasslichen Täter festzunehmen.

Während der vergangenen Tage sind bei der Kantonspolizei Solothurn mehr als 80 Meldungen von Bürgerinnen und Bürgern eingegangen, die von sogenannten «Telefonbetrügern» kontaktiert worden sind. Dabei kamen die Betrugsmaschen «falscher Polizist», «Enkeltrick» und «Schockanrufe» zur Anwendung. Bei letzterer rufen Betrügerinnen und Betrüger in der Regel ältere Personen an und täuschen denen gegenüber eine Notsituation eines Angehörigen vor, beispielsweise einen schweren Verkehrsunfall. Die Kriminellen gehen dabei sehr professionell vor und geben sich unter anderem als Mitarbeitende der Polizei oder der Staatsanwaltschaft aus. Dabei setzen sie ihre potenziellen Opfer massiv unter Druck, weil die angebliche Notlage nur mit der Zahlung einer grösseren Geldsumme abgewendet werden könne (zum Beispiel für eine Operation). Vereinzelt wurde den angerufenen Personen laut Mitteilung der Polizei auch erzählt, dass Einbrecher im Quartier unterwegs seien, verbunden – natürlich – mit Fragen zu finanziellen Verhältnissen und Wertgegenständen.

Mehrere 100’000 Franken Schaden
Die meisten kontaktierten Personen durchschauten das Vorhaben und beendeten das Gespräch, ohne auf die Druckversuche der Anrufer einzugehen. Gemäss aktuellem Kenntnisstand sind im Verlauf der letzten Tage fünf Personen durch die «Telefonbetrüger» geschädigt worden. Diese glaubten jeweils die «Geschichte» der Anrufer, wodurch es schliesslich zu einer Schädigung von gesamthaft mehreren 100’000 Franken kam. Im Zusammenhang mit der Zunahme solcher Delikte hat die Kantonspolizei Solothurn ihre Ermittlungen unverzüglich intensiviert, was schliesslich zum Erfolg geführt hat. In Egerkingen konnte ein 27-jähriger Schweizer als tatverdächtige Person festgenommen werden. Weitere Ermittlungen sind derzeit in enger Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft Kanton Solothurn im Gang.

So kann man sich schützen
Die Kantonspolizei Solothurn hat folgende Tipps, wie man sich vor Telefonbetrug schützen kann: Seien Sie misstrauisch, wenn Sie durch eine Ihnen unbekannte Person angerufen werden. Trauen Sie der Display-Anzeige nicht. Die Anzeige auf Ihrem Telefon kann manipuliert sein. Lassen Sie sich nicht unter Druck setzen und beenden Sie im Zweifelsfall sofort das Gespräch. Geben Sie keinerlei Auskünfte über Ihre finanziellen Verhältnisse, Wertsachen oder Passwörter. Übergeben Sie niemals Geld oder Wertsachen an Ihnen unbekannte Personen. Wichtig auch: Melden Sie verdächtige Anrufe via Notrufnummer 117 umgehend der richtigen Polizei.

Betrügerinnen und Betrüger versuchen auf vielerlei Arten, an Geld zu gelangen. Weitere Informationen über Betrugsmaschen: www.skppsc.ch

Text: MGT & Bild :ZVG