Am 11. März zieht die Gruppenausstellung «Beyond Fashion» ins Oltner IPFO Haus der Fotografie. Die Ausstellung zeigt die Arbeiten der bekanntesten Modefotografinnen und Modefotografen der Gegenwart, darunter Nick Knight, Paolo Roversi, Peter Lindbergh, Miles Aldridge und Ellen von Unwerth. Auch Fotografien und Filme der jüngeren Generation werden bis Anfang Juni zu sehen sein.
Die in dieser Ausstellung versammelten Fotografinnen und Fotografen haben das Potenzial der Modefotografie in den letzten Jahrzehnten neu ausgelotet und eine Bildsprache geschaffen, die weit über die Mode hinausgeht. Denn: Was macht Fashion-Fotografie so besonders? Vor allem die Entwicklung, die sie durchlebt. Im 21. Jahrhundert verschwimmen die Grenzen zwischen Werbung, redaktioneller und persönlicher Arbeit. Die digitalen Medien verändern die Art und Weise, wie über Fotografie berichtet wird und wie sie konsumiert und weitergegeben wird. Mit der explosionsartigen Zunahme von Streetstyle-Blogs, Instagram und Pinterest ist Modefotografie zur neuen Bildsprache geworden. Sie gilt nicht mehr als frivol, sondern hat den Status einer Kunstform erlangt.
Früher wurde Modefotografie als ausschliesslich kommerziell wahrgenommen. Doch die meisten wissen: Modemagazine sind nicht für die Ewigkeit gemacht. Jeden Monat gibt es eine neue Ausgabe mit neuen Bildern und neuen Träumen, die verkauft werden sollen. Hunderttausende Fotos werden produziert und durchgeblättert. Doch dann sind sie plötzlich da, diese kleinen Momente, in denen ein Foto besonders ins Auge sticht. Ein Bild, das über den Zweck des Magazins hinaus geht, ein Kleidungsstück zu verkaufen. Auf dem geht es um die Vision, spielerisch neue Ästhetiken zu nutzen und ein Narrativ zu erschaffen. Und da haben wir es: Ein Foto für die Ewigkeit.
Grenzüberschreitend und visionär
Grenzüberschreitend, visionär und kreativ sind die Werke, die nun in das Haus der Fotografie ziehen. In all ihren Facetten und vier Kapiteln halten sie fest, was den Menschen kleidet, was Charaktere unterstreicht, was dieselben verschleiert. Fantasy, Allure, Surrealism und Realism sind die tragenden Kategorien der Ausstellung. «Fantasy» ist eine Hommage an die Kreativität und den Erfindungsreichtum von Modefotografinnen und Modefotografen. Im Kapitel «Allure» wird zeitlose Schönheit zelebriert. Abschnitt drei, «Surrealism», zeigt die Arbeiten einer Generation, für welche die Modefotografie Verwandlung, Fantasie und Magie bedeutet. In der vierten Kategorie, «Realism», werden Fotografen gezeigt, deren Arbeiten auf der Strasse entstehen. Sie spielen mit den Überschneidungen der Mode mit der realen Welt.
Inszenierung, kein getreues Abbild
In dieser Ausstellung lernen die Besuchenden auch im Bewegtbild: Diese Mode-Fotografien sind selten ein getreues Abbild der Realität. Sie sind Inszenierung, sind Kunst und Teamwork. Hinter dem Bild ist ein Set, sind Requisiten, Regie, Beleuchtung, Models, Stylistinnen, Moderedakteurinnen, Friseure und Visagistinnen, Bühnenbildner, Retuscheurinnen, Werbefachleute – und nicht zu vergessen künstlerische Redaktorinnen und Chefredaktoren. Jedes Detail ist sorgfältig durchdacht, um den Betrachtenden in eine andere Welt zu entführen.
«Beyond Fashion»: Die Ausstellung wurde von Nathalie Herschdorfer kuratiert und findet in Zusammenarbeit mit der Foundation for the Exhibition of Photography statt. Eröffnung: 11. März, IPFO Haus der Fotografie, Kirchgasse 10, Olten. Öffnungszeiten: Mittwoch bis Freitag 14 bis 18 Uhr, Samstag und Sonntag 11 bis 17 Uhr. Eintritt: 15 Franken, Studierende und Rentner: 10 Franken. Freier Eintritt für Kinder und Jugendliche bis 16 Jahre, mit dem Museumspass und der Raiffeisen-Member-Plus-Karte. Ausstellungsende: 4. Juni 2023.
Das International Photo Festival Olten (IPFO) wurde vom Schweizer Fotografen und Emmy-Award-Gewinner Marco Grob, dem Zürcher Creative Director Charles Blunier, Paul Merki, Christoph Zehnder und dem Fotografen Remo Buess ins Leben gerufen. Im August 2023 findet das Festival zum vierten Mal statt und macht Olten erneut für vier Tage zur europäischen Hauptstadt der Fotografie.