Sich sparsam mit Alltäglichem zu versorgen, ist anspruchsvoll. Nicht Mangel, sondern Überfluss ist das Problem. Kaufentscheidend sollte Notwendigkeit und nicht Schnäppchen sein. Was darf wie viel kosten? Aktionen und Rabatte verschleiern den echten Preis von Lebensmitteln, Kleidern und Hygieneartikeln. Was den einen helfen sollte, ihre finanzielle Situation erträglicher zu machen, ist für andere Sport und Hobby.
Stetige Werbung suggeriert, was unbedingt und gerade jetzt zum günstigsten Preis in bester Qualität in grossen Mengen zu kaufen sei. Das ist reiner Unsinn. Gute Qualität hat ihren Preis!
Aktionitis, Rabattitis, Geizen und Hamstern. Sinn, Sucht oder Notwendigkeit? Unverständlich und schleierhaft, wie die Anbieter diese Verluste überhaupt verkraften. Für Unternehmen sind Rabatte Gewinnverluste! Jeder Abschlag reduziert den möglichen Gewinn um den gewährten Rabatt. Bei Angeboten «3 für 2» entfällt der komplette Gewinn der 3. Packung. Waren- und Logistikkosten, allgemeiner Betriebsaufwand und die Werbekosten für die Aktionen kommen dazu. Oder sind die regulären Preise schon zu hoch?
Es geht nur noch um Marktanteile! Massive Steigerung der Abverkäufe vergrössert das riesige Überangebot und Abfall entsteht. Ein Nullsummenspiel, wobei die Nachhaltigkeit auf der Strecke bleibt! Mit dem Geld der immensen Werbeausgaben (Coop&Migros 2021 über 600 Mio. CHF) könnten sie ihre Produkte besser, im Durchschnitt günstiger und mit gutem Gewinn verkaufen. Am meisten spart, wer nur kauft, was er wirklich braucht!
Louis Bischofberger würde gerne für bessere Qualität zu regulären Preisen auf Aktionen und Rabatte verzichten.