Wenn ich träume, beginne ich meine spitze Feder meistens mit «stellen Sie sich vor». Also, stellen Sie sich vor, Sie sitzen in einem Restaurant und freuen sich auf ein feines Essen, eventuell kombiniert mit einem sympathischen Vis-àvis. Alles ist wunderbar und Sie fühlen sich wohl. Wären da nur nicht diese ewigen Natelklingeltöne im Raum. Noch schlimmer, die endlosen und vor allem auf «Feiss Taim» und somit laut gestellten Natelgeplausche mit zuweilen superprivaten Inhalten (die eben dann ja nicht mehr so privat sind). Und dann die Filmchen, die unbedingt am Restauranttisch (ebenfalls mit Geräuschen lautstark untermalt) angeschaut und kommentiert werden müssen. Und in dieser Szenerie soll Ihnen, die grad’ analog unterwegs sein wollen, das Essen mit dem Gegenüber Freude machen? Für mich persönlich je länger, je mehr unmöglich. Es stinkt mir richtig!
Apropos «stinkt». Dieser Umstand war vor circa 14 Jahren der Auslöser dafür, dass man die Nichtraucherinitiative gestartet und damit sogar gewonnen hat. Und ab Einführung des Rauchverbots in den Beizen et cetera war fertig lustig für uns Raucher! So, und jetzt können Sie sich bestimmt ausmalen, was sich in meinen Gedanken so abspielt. Genau, ein Natelnutzungsverbot in Beizen. Wie damals könnte man – wo möglich – separate Räume zur Verfügung stellen für die absolut Süchtigen. Und die Servicemitarbeitenden wären dort dann nicht mal gefährdet durch schädlichen Rauch – höchstens durch schädliche Strahlung. Tja, einige Träume sind Schäume und andere erfüllen sich.
Digital ist sicher gut – aber analog ist immer noch schöner.