Alphorngruppe Laupersdorf Gaeuer Spileleute / Anzeiger Thal Gàu Olten
Die Alphorngruppe Laupersdorf entwickelte den Alphornfächer mit Alphornpuma Peter Baumann (Mitte).

Alphornklänge in der Schälismühle

Die Alphorngruppe Laupersdorf umrahmt das neuste Stück der Gäuer Spielleute

Für ihr aktuelles Stück «AllerHeiligenBerg – Geschichten eines Sanatoriums», arbeiten die Gäuer Spielleute mit der Alphorngruppe Laupersdorf zusammen. Sie wird im August auf der Freilichtbühne der Schälismühle mit eigens komponierter Musik für die passende Umrahmung sorgen.

Treue Besucher der Freilichtspiele der Gäuer Spielleute wissen, dass sie sich auf ein Fest für die Sinne einstellen dürfen. Das Ambiente rund um die Schälismühle wird stets stimmungsvoll gestaltet, um dem Auge vom ersten bis zum letzten Moment zu schmeicheln. Für die Gaumenfreuden sorgt das Team der Mühlistube im Restaurantwagen und mit etwas Wetterglück streichelt den Gästen ein mildes Sommerlüftchen über die Haut. Das i-Tüpfelchen bildet jedoch bei jedem Projekt die musikalische Untermalung der verschiedenen Szenen. Das 12. Stück «AllerHeiligenBerg – Geschichten eines Sanatoriums» führt das Publikum auf 850 Meter über Meer in den solothurnischen Jura. Was könnte da besser passen als Alphornklänge?

Emotionen Tiefgang verleihen
Wer schon durch die magische Teufelsschlucht auf den Allerheiligenberg mit seiner einmaligen Alpensicht gewandert ist, versteht bestimmt, warum Autor und Regisseur, Christoph Schwager an die Türen von Alphornpuma Peter Baumann klopfte. Dieser liess sich nicht lange bitten und komponierte mit viel Herzblut die Musik für das Projekt «AllerHeiligenBerg – Geschichten eines Sanatoriums». Mit seinem Gespür für die passenden Klänge versteht er es, Emotionen und Situationen mit seiner Musik Tiefgang zu verleihen. So zum Beispiel in einer der ersten Szenen: Die Initianten des Volkssanatoriums, Dr. Adolf Christen und Arthur Bally, lassen ihren Blick vom Allerheiligenberg in die Weite wandern. Dazu spielen die Alphörner eine neue Komposition, die an das bekannte Volkslied «Luegit vo Bärge und Tal» angelehnt ist. Die Melodie lässt sich nur erahnen – und doch entstehen durch die vertrauten Klänge die Silhouetten der imposanten Bergmassive vor dem inneren Auge der Zuhörer. Die Musik transportiert zugleich die hoffnungsvolle Stimmung der beiden Visionäre. Baumann spielt gekonnt mit Tonalität, Tempo, Lautstärke und Dynamik. Er schafft fliessende Übergänge und treffende Höhepunkte.

Enge Zusammenarbeit
Der Alphornpuma hat sich nicht nur als Komponist einen Namen gemacht. Geboren und aufgewachsen in Olten, begann seine musikalische Laufbahn in den sechziger Jahren in der Jugendmusik Olten. Die musikalische Weiterbildung absolvierte er im Militär und an der Musikhochschule in Luzern. Er wirkt als Bläser, Dirigent, Musiklehrer, Juror und Kursleiter. 2020 schrieb er die Bühnenmusik zum Theaterstück «Heidi». Er ist heute 10-Kämpfer im Kulturmanagement sowie Leiter der Blaskapelle Solothurn und der Alphorngruppe Laupersdorf.

Damit die neun Alphorn-Kompositionen ideal mit dem Schauspiel harmonieren, braucht es eine enge Zusammenarbeit von Schwager und Baumann. Die Stücke müssen auf die Szenenlänge passen, teilweise sogar punktgenau auf einzelne Passagen. Dies erfordert einiges Geschick und Flexibilität von den Musikerinnen und Musikern.

Die Alphorngruppe Laupersdorf hat sich in den 18 Jahren ihres Bestehens zu einem sicheren Wert in der Alphornszene entwickelt. Der von der Gruppe entwickelte Alphornfächer wird inzwischen weltweit kopiert. Obwohl der Thaler Verein, der kreuz und quer durch Europa Auftritte absolviert, bereits recht ausgelastet ist, begleiten jeweils vier Bläser die zwölf Vorstellungen. Die sieben erfahrensten Vereinsmitglieder wechseln sich dabei ab. Damit das Zusammenspiel der Quartette gut funktioniert, braucht es viel Gefühl für die Musik und für die Mitspielerinnen und Mitspieler, Achtsamkeit, Konzentration und natürlich Routine.

Starke Verbundenheit
Das Geheimnis, das hinter den harmonisch-fliessenden Klängen liegt, ist jedoch die Verbundenheit der Truppe. Sie pflegen einen herzlichen und wertschätzenden Umgang miteinander. Das gesellige Beisammensein ist ihnen ebenso wichtig, wie die Musik. So gehört zu jeder Probe ein gemeinsames Anstossen im Stammlokal und zu jedem Treffen eine Prise Schnupftabak, mit ihrem persönlichen Ausruf: «kultürli – natürli». Dabei kommen die 12 Mitglieder aus verschiedenen Regionen, Berufen und Generationen, verbunden durch die Leidenschaft zum Alphornspiel und ihre Kameradschaft.

Die Gäuer Spielleute sind ein ähnlich bunter Haufen. Auch bei ihnen ist jeder willkommen. Beide Vereine freuen sich sehr auf die Zusammenarbeit.

Weitere Infos: www.gaeuer-spielleute.ch und www.alphornpuma.ch

Text: MGT & Bild: ZVG