Alpiq prüft im Rahmen der Vorarbeiten zur Sanierung des Stauwehrs Winznau, ob der historische Wehroberbau in seiner derzeitigen Form gerettet werden kann.
Das über 100 Jahre alte Stauwehr Winznau des Alpiq Wasserkraftwerks Gösgen muss saniert werden. Grund dafür sind höhere Anforderungen an die Erdbebensicherheit und den Hochwasserabfluss. Im Zentrum der Pläne steht respektive stand insbesondere der viel diskutierte Abbruch des historischen Wehroberbaus. Nun aber meldet Alpiq, dass das Projekt aus dem Jahr 2010 an den neuen Wissensstand punkto Erdbebenfestigkeit angepasst wurde. Die Folge: Die Alpiq Hydro Aare AG prüft den Erhalt des Stauwerks. Dieses steht zwar nicht unter Denkmalschutz, gilt aber unter Fachleuten als wichtiger Zeitzeuge und für die Schweiz als frühes Bauwerk, das im Betonskelettbau erstellt wurde.
Baustart schon nächstes Jahr
Verfeinerte Analysen, welche das tatsächliche Verhalten von Bauwerken bei Erdbebeneinwirkung besser abbilden, würden die Erdbebenfestigkeit des Stauwerks nachweisen. Der Erhalt in der heutigen Form sei daher realistisch. Sollte die Projektänderung zum Tragen kommen, wird das Stauwehr Winznau zwar renoviert, aber in seiner Einheit mit Wehrbrücke und seitlichen Treppenaufstiegen bestehen bleiben. Eine entscheidende Verbesserung aus dem bisherigen Projekt würde aber übernommen: Dank einer neuen, breiteren Brücke wird die Überquerung der Aare zu Fuss oder per Velo wesentlich erleichtert und sicherer. Der Auftakt zu den Arbeiten ist – nach revidierter Baubewilligung – noch für 2024 geplant.