Die Gemeinde Laupersdorf feierte am vergangenen Freitag ihren renovierten und modernisierten Kindergarten. Und dazu passend auch gleich die Rezertifizierung des Unicef-Labels «Kinderfreundliche Gemeinde», wo man eine Vorreiterrolle einnimmt.
Schon ab vier Uhr nachmittags konnte die Bevölkerung am vergangenen Freitag einen Augenschein des umgebauten Kindergartens St. Martin in Laupersdorf nehmen. Fast 50 Jahre nach der Einweihung wurde dieser umfassend renoviert und modernisiert, wie Gemeindepräsident Edgar Kupper verkündete. Mit der Einweihung wurde die zweite von drei Etappen der Sanierung der Schulgebäude in der Gemeinde erfolgreich abgeschlossen, begonnen hatte man mit dem Schulhaus Linden, als Teil drei folgen wird das Schulhaus Sunnmatt. Stolze Eltern und Grosseltern versammelten sich vor dem renovierten Kindergarten und die Kleinsten sangen: «Juhui, wir haben einen coolen Chindsgi becho!»
Kupper dankte Daniel Fluri, dem Präsidenten der Spezialbaukommission, und Architekt Martin Frei, der die Sanierung «sehr umsichtig und mit viel Gespür» geleitet habe.
Bereit für zeitgemässen Unterricht
Man habe seinerzeit Weitsicht bewiesen, einen Doppelkindergarten zu erstellen, sagte Kupper in seiner historischen Rückschau, einen Kindergarten für die Fünfjährigen gab es noch nicht. Mit der jetzigen Renovation wurden die Bedürfnisse für einen zeitgemässen Unterricht erfüllt, der Wintergarten wurde als Gruppenraum für Einzelförderung und Kleingruppen ausgebaut. Der vergrösserte Vorplatz kann nun auch als Pausenplatz genutzt werden und selbst die Gartenanlagen wurden sanft erneuert. Neckisch die Idee der Organisatoren des Festes, den Jahrgang 1969 zum Anlass einzuladen, schliesslich durften diese im Herbst 1975 den neuen Kindergarten für ein halbes Jahr besuchen. Einige längst ausgewachsene Kindergärteler von damals waren denn auch zugegen und erzählten Anekdoten, unter anderem vom «Frölein Kissling aus Wolfwil», der Kindergärtnerin der ersten Stunde, die der Erzähler als «eine Hübsche» in Erinnerung hatte. Pater Josef, Pfarrer im Pastoralraum Dünnerntal, segnete den neuen Kindergarten ein.
Das Label der Unicef schafft eine gewisse Verbindlichkeit
Gegen 19 Uhr verschob sich die Festgemeinde, eine gute Hundertschaft, weiter in die Mehrzweckhalle. Schliesslich war die Gelegenheit überaus passend, auch gleich die Rezertifizierung Laupersdorfs als «Kinderfreundliche Gemeinde» durch die Labelübergabe von Unicef vorzunehmen – die zweite bereits nach 2017 – und ebenfalls zu feiern, umrahmt durch einige durch den Schülerchor vorgetragene Lieder. Renate Schaad, Vorsitzende der Arbeitsgruppe im Dorf, zeigte sich überzeugt vom Nutzen des Labels. «Es schafft eine gewisse Verbindlichkeit. Denn Kinder sind unsere Zukunft.» Laupersdorf nimmt diesbezüglich eine Vorreiterrolle ein, war man doch die erste Gemeinde im Kanton und die zweite schweizweit, die das Label erhalten hat. «Ihr habt schon vieles erreicht, weil ihr die Sache ernst meint», beschied Stefan Nünlist als Unicef-Delegierter den Gemeindeverantwortlichen. Es sei wichtig, dass die Kinder und Jugendlichen sich in ihrer Gemeinde wohlfühlten. Zu den Kleinen gewandt, sagte Nünlist: «In Laupersdorf hört man euch zu. Das können sie aber nur, wenn ihr auch den Mund aufmacht!»
Ein sichtlich gerührter Gemeindepräsident befand, es sei alles gesagt – «ein starkes Dorf bindet alle mit ein!» Und bevor Professor Bombastic mit seiner Show begann, sangen die Kleinsten die vielleicht nicht immer ganz treffsicherste, bestimmt aber rührendste Version von «we are the world», die die Welt je gehört hat.