Arbeitsgruppe Doeudaeppeli / Anzeiger Thal Gäu Olten
Die Hägendörfer Arbeitsgruppe Döudäppeli nach ihrer wohlverdienten Mittagsrast.

Die Heinzelmännchen der Tüfelsschlucht

Die Arbeitsgruppe Döudäppeli erlangt im neuen Stück der Gäuer Spielleute Bühnenruhm

An jedem ersten Dienstag im Monat ist im Hägendörfer Naherholungsgebiet eine Gruppe echter Krampfer anzutreffen. Sie holzen, schaufeln, entlauben und halten Wege und Feuerstellen in Schuss. Dank ihnen erstrahlen die Tüfelsschlucht und der Allerheiligenberg für ihre Besucher natürlich schön. Die Hägendörfer Heinzelmännchen nennen sich selbst Döudäppeli und bilden die Arbeitsgruppe des Verkehrs- und Verschönerungsvereins Hägendorf VVH. Im neuen Stück der Gäuer Spielleute erlangen sie nun Bühnenruhm.

Bereits 1902 gegründet, hat es sich der VVH zum Ziel gesetzt, in der Bevölkerung den Sinn für die Schönheit der heimatlichen Natur zu wecken. Der Unterhalt der viel besuchten Tüfelsschlucht mit ihren Treppen und Brücken nimmt dabei am meisten Zeit in Anspruch. Unwetter, Stürme und Felsstürze haben die Schlucht schon heimgesucht, so dass man hätte meinen können, der Teufel selbst habe darin gewütet. Neben Wind und Wetter verursachen dort leider auch unachtsame Besucher immer wieder Schäden, die es zu beheben gilt.

20 Frauen und Männer arbeiten regelmässig mit
Die Arbeitsgruppe Döudäppeli besteht seit acht Jahren. Der Name sei abgeleitet vom Dilldapp, dem besser als Wolpertinger bekannten Fabelwesen. Er kam in einer fröhlichen Runde zustande und zeigt, dass die Krampfer ein humorvoller Trupp sind. Derzeit arbeiten rund 20 Frauen und Männer regelmässig auf den verschiedenen Baustellen mit. So wurden im März beispielsweise eine Wasserleitung beim Kiosk ersetzt, ein Weg saniert und ein Mergeldepot angelegt. Im April und im Mai standen vorwiegend Holzarbeiten auf dem Programm und im Juni werden die Wege und Bänkli rund um das Sanatorium Allerheiligenberg frei geräumt und allenfalls ausgebessert. Natürlich darf das verdiente Fürobebier nach keinem Arbeitseinsatz fehlen. Dafür ist stets der VVH besorgt. Wenn es im Winter für die Arbeit zu kalt und unfreundlich ist, organisiert Max Studer jeweils eine Besichtigung und ein gutes Essen, welches ebenfalls vom VVH gesponsert wird.

In diesem Sommer erlangen die fleissigen Freiwilligen gar Bühnenruhm. Im Stück «AllerHeiligenBerg – Geschichten eines Sanatoriums», schlagen die Gäuer Spielleute mit den Arbeitseinsätzen der Döudäppeler eine Brücke zur Gegenwart. Christoph Schwager, der Autor und Regisseur des Freilichtspiels, stiess bei seinen Recherchen auf die Arbeitsgruppe und schrieb eine humorvolle, aber auch informative Rahmengeschichte zur historischen Haupterzählung, welche 1914 spielt (siehe untenstehenden Bericht). Diese zeigt unter anderem auf, was aus dem ersten Volkssanatorium der Schweiz nach dem Rückgang der Tuberkulose wurde.

Döudäppeli freuen sich über jede helfende Hand
Wie schon das Volkssanatorium von anno dazumal steht die Arbeitsgruppe Döudäppeli allen Interessierten offen. Der VVH freut sich über jede helfende Hand. Um dabei zu sein, muss man sich zu nichts verpflichten. Jeder macht, was er kann und wozu er bereit ist, so oft es passt. Für fachkundige Anleitung und Sicherheit wird stets gesorgt. Der nächste Einsatz ist am kommenden Dienstag, dem 6. Juni, geplant. Treffpunkt ist der Coop Parkplatz Hägendorf, um 08.30 Uhr. Auch Spenden sind mehr als willkommen. Denn der Unterhalt verlangt nebst der ehrenamtlichen Arbeit auch sehr viel Material.

Weitere Informationen zu Verein und Tüfelsschlucht: www.tüfelsschlucht.ch

Text: MGT & Bild: ZVG