Am Samstag fand im Haus der Museen im Rahmen von «Franz und Hohler. Olten gratuliert zum Achtzigsten» die Schweizer Premiere von «Das Zugsunglück» statt. Franz Hohler hat das Stück dem Duo «Hart auf Hart» auf den Leib geschrieben.
So leicht lässt sich Franz Hohlers neues Stück «Das Zugsunglück» nicht einordnen. Miniatur? Szenische Lesung? Schauspiel? Sicher ist, dass die Leipziger Schauspielerin Elisabeth Hart und der Oltner Rhaban Straumann ein etwa dreiviertelstündiges Bijou präsentieren, das mit subtilem Sprachwitz und einer zunehmend ins Absurde driftenden Situationskomik brilliert. Franz Hohler ist erneut ein Stück Literatur gelungen, das sein Potenzial erst in der Bühnenpräsentation voll entfaltet.
Im Dienste des Wortes
Die zwei Schauspieler lassen beim Publikum die Bilder im Kopf über die Sprache, die Stimme und die Geräusche entstehen. Die Bühne spartanisch – ein Tisch und zwei Wassergläser, Mimik und Gestik sparsam, ganz im Dienste des Wortes. Doch zunächst zur Geschichte: Die Schauspielerin Susanne (Elisabeth Hart) und der Katastrophenbeauftragte Gabriel (Rhaban Straumann) begegnen sich in einer denkbar misslichen Lage: Ihr Zug ist entgleist und mit wachsender Verzweiflung warten die zwei auf Rettung.
Weitere Protagonisten spielen mit: Die Geräusche. Sie treiben die Handlung voran, man hört einen Rotor immer lauter knattern und fiebert mit Gabriel und Susanne darauf, gefunden zu werden, man hört die Stimmen der Suchmannschaft nahen – und wie der Helikopter sich wieder entfernt. Hoffnung und Verzweiflung liegen in diesem Stück äusserst nah beieinander.
Weitere Aufführungen in Olten abwechselnd im Haus der Museen und im Kunstmuseum. Vorverkauf: eventfrog.ch