In den Bezirken Thierstein und Dorneck fallen jährlich rund 75 000 m³ Bauabfälle an, die auf Deponien abgelagert werden müssen. Mangels regionaler Deponiestandorte werden diese Abfälle grösstenteils mit LKW in den südlichen Teil des Kantons und in die Nachbarkantone transportiert. Um Entsorgungsmöglichkeiten mit kürzeren Transportwegen zu schaffen, sucht das Amt für Umwelt Standorte im nördlichen Teil des Kantons.
Bauabfälle machen einen Grossteil der gesamten Solothurner Abfälle aus. Baustoff e werden zwar vermehrt rezykliert oder nach Möglichkeit weiterverwertet. Dennoch muss immer noch ein gewichtiger Anteil der Bauabfälle deponiert werden. Im nördlichen Kantonsteil fallen jährlich so viele Bauabfälle an, dass damit rund 5000 Lastwagen beladen werden könnten. Mehrheitlich handelt es sich um ausschliesslich sauberes Aushubmaterial (Material des Typs A). Rund ein Fünftel ist unter anderem wenig verschmutzter Aushub oder Bauschutt (Material des Typs B).
Insgesamt befindet sich der Kanton Solothurn bezüglich Deponiebedarf in einer komfortablen Situation. Mittelfristig steht in den bestehenden fünf Deponien ausreichend Volumen zur Verfügung. Doch alle Deponien wie auch die Materialabbaustellen zur Wiederauffüllung befinden sich im südlichen Kantonsteil. Dadurch können zwischen Abfallherkunft und Entsorgung grosse Transportdistanzen entstehen. Darum strebt der Kanton auch lokale Entsorgungsmöglichkeiten im Norden des Kantons an.
Neue Standorte ausloten
In der kürzlich verabschiedeten Abfallplanung 2022 hat der Kanton die fehlenden Deponiemöglichkeiten im Norden des Kantons dokumentiert und als Massnahme eine Standortsuche angestossen. Das kantonale Amt für Umwelt lanciert nun eine Standortsuche und Evaluation für Deponien des Typs A und B. Dabei werden Gemeinden und interessierte Unternehmungen von Anfang an miteinbezogen. Idealerweise reichen diese bis Anfang Oktober eigene Standortvorschläge ein.
Der Kanton Solothurn sieht vor, bis August nächsten Jahres die Evaluation von einem oder von zwei Deponiestandorten des Typs A und Typs B zu präsentieren. Danach wird das Richtplanverfahren starten. Eine Festsetzung im Richtplan wird im Jahr 2026 angestrebt.