Wirtschaftsbarometer Solothurn / Anzeiger Thal Gäu Olten
Für das dritte Quartal weiterhin zuversichtlich: die Nahrungs- und Genussmittelindustrie im Kanton Solothurn.

Die Wirtschaft schlägt sich wacker

Laut Solothurner Wirtschaftsbarometer geht es den Unternehmen besser als erwartet

Die Auswertung der zum zehnten Mal durchgeführten Umfrage zum Solothurner Wirtschaftsbarometer zeigt, dass die Solothurner Unternehmen dem ungünstigen konjunkturellen Umfeld weiterhin die Stirn bieten.

Zum Jahresauftakt 2022 blickte die Solothurner Wirtschaft nach überstandener Coronakrise optimistisch in die Zukunft. Mit dem Einmarsch der russischen Truppen in die Ukraine im Februar 2022 änderte sich die konjunkturelle Grosswetterlage aber erneut. Massive Energiepreissteigerungen, Probleme bei den Lieferketten, der Mangel an Fachkräften, die allgemeine Inflation, das Abflachen der Weltkonjunktur sowie grosse geopolitische Unsicherheiten wirkten sich negativ auf den Geschäftsgang aus und führten im Jahresverlauf 2022 zu einer deutlichen Wachstumsverlangsamung.

Die aktuelle Umfrage zeigt, dass der Solothurner Wirtschaft das erste Halbjahr 2023 besser gelungen ist, als aufgrund der verschiedenen Belastungsfaktoren zu befürchten war. Nach einem gelungenen Auftaktquartal (+22) resultierte nun sogar ein noch besseres zweites Quartal (+30 Punkte).

Dienstleistungen und Bau als Stütze
Auch die Aussichten werden bei der aktuellen Umfrage mehrheitlich optimistisch eingeschätzt. Für das dritte Quartal 2023 kommt der Index zur Geschäftserwartung bei erfreulichen +23 Punkten zu liegen. Branchenseitig zeigen sich allerdings grosse Unterschiede. Während die Bauwirtschaft (+29) und der Dienstleistungssektor (+30) guter Dinge sind, zeigen sich in der Industrie deutliche Bremsspuren (+6).

Wirtschaftsbarometer Solothurn / Anzeiger Thal Gäu Olten
Insbesondere die Bauwirtschaft im Kanton Solothurn blickt positiv in die Zukunft.


Innerhalb des Industriesektors gibt es zudem deutliche Unterschiede. Für das dritte Quartal weiterhin zuversichtlich zeigt sich die Nahrungs- und Genussmittelindustrie (+47). Von einer negativen Entwicklung gehen hingegen die für den Kanton wichtige Metallindustrie (-13), die Elektroindustrie (-5) sowie der Bereich «Chemie, Pharma & Kunststoff» (-5) aus. Im Solothurner Baugewerbe gibt es weiterhin einen deutlichen Unterschied zwischen dem dynamischen Baunebengewerbe (+42) und dem Bauhauptgewerbe (+2), welches durch steigende Preise und Zinsen gebremst wird. Bei den Dienstleistungen gehören die unternehmensbezogenen Dienstleistungen (+54) und der Finanzsektor (+41) zu den Wachstumstreibern.

Beschäftigung bleibt stabil
Die Umfrageergebnisse zeigen, dass die Solothurner Unternehmen in Bezug auf die Personalrekrutierung vorsichtiger geworden sind. Der Personalbestand dürfte in etwa gleich bleiben. Aufgrund der unsicheren Wirtschaftslage sind die Solothurner Unternehmen derzeit eher wieder zurückhaltend, wenn es um Neuanstellungen geht. Zudem finden viele Betriebe die gewünschten Fachkräfte nicht.

Text: MGT & Bild: ZVG