In der Nacht auf Montag geht sie los, die Sanierung des Hauenstein-Basistunnels. Ziel der Grundinstandsetzung ist, über die nächsten 25 Jahre weiterhin einen sicheren, störungsfreien Bahnbetrieb im Tunnel zu gewährleisten. Um die Arbeiten sicher ausführen zu können, sind Fahrplaneinschränkungen unumgänglich.
Seit Ende Mai führt die SBB in Tecknau erste Vorarbeiten aus. In der Nacht von Sonntag auf Montag starten die Hauptarbeiten für die Grundinstandsetzung des Hauenstein-Basistunnels. Ab dann saniert und erneuert die SBB nachts das Tunnelgewölbe und die technischen Anlagen. Dieser Teil der Arbeiten dauert bis Herbst 2026, jeweils mit Unterbrüchen im Sommer und übers Jahresende.
Die dazu nötigen abschnittweisen Einspursperren finden jeweils von Sonntagnacht bis Freitagmorgen statt und dauern je Nacht von ungefähr 22.15 bis 5.45 Uhr. Im Fernverkehr und bei der Linie S3 (Olten–Basel SBB–Delémont) führt dies zu teils früheren Abfahrtszeiten und längeren Fahrzeiten. Bei der Linie S9 (Olten–Läufelfingen–Sissach) werden die letzten beiden Zugpaare (Olten ab 21.37 und 22.37 Uhr) jeweils von Sonntag bis Donnerstag durch Busse ersetzt.
Der 8,134 Kilometer lange, zweispurige Hauenstein-Basistunnel wurde von 1912 bis 1916 gebaut. Er liegt auf der Bahnlinie Basel–Olten und durchquert zwischen Tecknau und Olten die Gebirgskette des Jura. 2019 nutzten im Schnitt täglich rund 100 Güterzüge und 320 Personenzüge den Tunnel. Die letzten umfassenden Sanierungsarbeiten am Tunnel wurden von 1980 bis 1987 ausgeführt. Seither hat die SBB regelmässig punktuelle Unterhalts- und Erneuerungsarbeiten ausgeführt. Nun ist wieder ein «grosser Service» nötig. Im Rahmen der geplanten Arbeiten setzt die SBB deshalb das Tunnelgewölbe umfassend instand. Weiter erneuert beziehungsweise ersetzt sie die Gleise und verlegt sämtliche Kabel neu. In Tecknau und Trimbach erstellt sie neu je ein Störfallbecken. Mit diesen kann bei Zwischenfällen im Tunnel mehr Schmutzwasser zurückgehalten werden als mit den bestehenden Schachtlösungen. Die Kostenprognose für das Projekt beträgt aktuell rund 140 Mio. Franken, finanziert via Leistungsvereinbarung zwischen Bund und SBB.