Für den Raum Olten bis Oensingen soll bis Anfang 2025 ein Gesamtverkehrskonzept erarbeitet werden. Dies auch als Folge der kritischen Rückmeldungen der betroffenen Gemeinden auf die Szenarien für eine «Verkehrsanbindung Olten West».
In der westlichen Agglomeration von Olten sind verschiedene Vorhaben geplant, die die Region prägen werden und somit auch Auswirkungen auf die Mobilität haben: angefangen beim Sechs-Streifen- Ausbau der A1 über die Erweiterung von Logistikbetrieben bis hin zu öV-Drehscheiben und neuen Velowegen. Aufgrund dieser Ausgangslage haben Kanton und Gemeinden im vergangenen Jahr die Studie «Verkehrsanbindung Agglo Olten» durchgeführt. Ziel war es, Entscheidungsgrundlagen zu liefern, um die Verkehrsinfrastruktur in diesem Raum fit für die Zukunft zu machen.
Von Ende Januar bis Ende April dieses Jahres hat eine Vernehmlassung dieser Studie bei Gemeinden und weiteren interessierten Kreisen stattgefunden. Die Ergebnisse zeigten, dass die Fragen rund um die Mobilität «für einen grösseren Perimeter untersucht werden sollen», schreibt der Kanton in seiner Mitteilung vor Wochenfrist. Das Bau- und Justizdepartement habe deshalb entschieden, ein Gesamtverkehrskonzept für den Raum von Olten bis Oensingen erarbeiten zu lassen. In diesem Konzept sollen alle Verkehrsmittel vom Velo bis hin zur Bahn berücksichtigt werden. So werden zukunftsfähige Lösungen für die Mobilität in diesem Raum erarbeitet.
Marschhalt und Neubeurteilung
In diesem Zusammenhang werden auch zusätzliche Varianten für eine Verkehrsentlastung der Region Hägendorf-Rickenbach untersucht. Die Vernehmlassung habe gezeigt, dass die bisher vorliegenden Erkenntnisse keinen Variantenentscheid für diesen Raum erlaubten. Weniger verklausuliert ausgedrückt heisst dies: Keine der beiden Varianten für die «Verkehrsanbindung Olten West» vermochte zu überzeugen. Weder die Variante «Heute+», welche den Verkehr in Rickenbach und Wangen durch die Industrie hatte führen wollen, deren Nutzen aber nicht wirklich ersichtlich schien. Und auch nicht die Variante «Heute+ mit ERO+», die zwar eine Entlastung bis nach Hägendorf vorgeschlagen hatte, dabei aber ausser acht liess, dass Hägendorf mit der Lösung für sein Bahnhofquartier kaum zufrieden sein würde.
Deshalb nun der Marschhalt und die geplante gesamtheitliche Beurteilung durch den Kanton. Das Gesamtverkehrskonzept wird ab Anfang 2024 erarbeitet – die Ergebnisse sollen rund ein Jahr später vorliegen.