Mir gefallen Dialekte. Dialekte gehören zur Schweiz, wie die Röschti, das Sackmesser und unsere Pünktlichkeit. Alle 26 Kantone haben ihre sprachlichen Besonderheiten. Es gibt Dialekte, die sich über die Kantonsgrenze hinaus ähneln. Manche Dialekte sind so klar wie ein Bergsee, andere so verschlungen wie ein Wanderweg in den Alpen. Walliserund Berndeutsch klingen fast wie ein Liebeslied, während andere Dialekte … darauf gehe ich nicht ein. Ganz speziell fi nde ich die dialekteigenen Ausdrücke. Begriff e, die teilweise in anderen Kantonen auch bekannt sind, aber auch solche, die nur die Einheimischen kennen. Eine regionale Besonderheit also.
Leider macht der Sprachwandel aber auch vor unseren Dialekten nicht halt. Ältere Begriff e geraten aus der Mode, verändern ihre Bedeutung oder werden durch Wörter aus anderen Sprachen ersetzt. Beim Kanapee, dem Anke und dem Summervogel werden sich vermutlich die Varianten der Standardsprache durchsetzen: Sofa, Butter und Schmetterling.
Ob diese Veränderung den Anglizismen und der Computersprache geschuldet ist, bin ich mir nicht ganz sicher. Wenn ich aber Jugendliche höre, die sagen «darf er so», was so viel wie «darf man das überhaupt einfach so sagen/machen? » bedeutet, dann bin ich mir nicht mehr so ganz sicher, ob es nicht auch noch weitere Gründe dafür gibt.
Mit dem Dialekt ist es nicht anders wie mit allem anderen: er verändert sich und wir uns damit. Ob ich mit achtzig Jahren meine Enkel noch verstehen werde, sehe ich dann. Ich hebe mir allerdings auf jeden Fall ein paar schöne Mundart-Gschichtli wie das «Totemüggerli » auf.