Vom 2. Oktober bis Mitte Dezember erschallen in unseren Wäldern die Jagdhörner. Dies gilt als sicheres Zeichen für die Jagdsaison im Kanton Solothurn. Ziel der Jagdgesellschaften ist die Regulation der jagdbaren Wildtierbestände. Sie ist unerlässlich für ein Gleichgewicht zwischen Wildtieren, Landwirtschaft und Wald in der intensiv genutzten Kulturlandschaft.
Angesichts der Umweltsituation, in der die natürlichen Lebensgrundlagen und eine Vielzahl von Artengemeinschaften bedroht sind, hat sich auch die Jagd der Sicherung und Wiederherstellung einer vielfältigen Mitwelt unterzuordnen. Die Rahmenbedingungen für die Jagdausübung haben sich in den letzten Jahrzehnten stark verändert. Die Lebensräume der heimischen Tier- und Pflanzenwelt werden durch Landwirtschaft, Industrie, Verkehr und Freizeitaktivitäten immer intensiver genutzt und in ihrer Grösse und Qualität gemindert. Viele Arten reagierten darauf mit deutlichen Populationsrückgängen wie etwa der Feldhase. Andere haben sich zum Glück stark vermehrt und ausgebreitet wie das Rehwild oder die Wildschweine. Erfreulich, dass der sehr scheue Rothirsch im Kanton langsam heimisch wird.
Das Töten soll begründbar sein
Alle erwähnten Punkte spielen bei der Herbstjagdplanung eine Rolle und stellen Ansprüche an die Jagdvereine. Die moderne Jagd muss für den Naturhaushalt möglichst unbedenklich sein. Wildbiologische Erkenntnisse und komplexe ökologische Zusammenhänge sind bei der Jagdausübung vermehrt zu berücksichtigen. Die Jagd hat die Erhaltung aller freilebenden Tier- und Pflanzenarten und deren Lebensgemeinschaften zu fördern. Das Töten freilebender Tiere muss begründbar sein und in dieser Hinsicht auch den Anforderungen des Tierschutzgesetzes genügen. Auf den ersten Blick scheint es ein Gegensatz zu sein, Tiere zu töten und gleichzeitig die Art zu erhalten. Dazu muss man jedoch wissen, dass Reh- und Schwarzwild (Wildschwein) sehr reproduktiv sind und sie ohne Jagd in Kürze ihren Bestand erhöhen würden, was grosse Schäden an den forstlichen und landwirtschaftlichen Kulturen zur Folge hätte. Weitere Gründe für die Bestandsregulierung von Wildtieren sind die Vermeidung von Wildunfällen im Strassenverkehr und die sinnvolle Verwertung der Jagdbeute. Wildbret vom Reh gehört zum beliebtesten Wildfleisch in der Schweiz. Gesund und mit aromatisch milder Note, ist das Rehwildbret fettarm und enthält nur wenig Cholesterin. Dafür hat es reichlich Vitamine und Mineralstoffe wie Kalium, Phosphor, Eisen und Zink. Ein pures Naturprodukt!
Den Hund unter Kontrolle haben
Sicherheit auf der Jagd ist das zentrale Thema bei der Herbstjagd. Alle Abläufe bei einer Treibjagd werden diesem Aspekt untergeordnet. Somit können die üblichen Freizeitaktivitäten auch während der Jagd gefahrlos ausgeübt werden. Es wird aber empfohlen, die Waldwege nicht zu verlassen. Als Automobilist sollten die Signalisationen beachtet und das Tempo in den Waldpassagen reduziert werden. Nichtjagende Hundebesitzer müssen laut Wildtierschutzverordnung ihre Hunde unter Kontrolle haben.