Courage – ein schönes Wort für Mut, Kühnheit, Beherztheit – abgeleitet von dem französischen coeur = Herz.
Bin ich couragiert, wenn ich deutlich sage, wie ich dies und das wünsche und sehe, und was ich genau wie möchte? Bin ich es, wenn ich meinem Gegenüber immer die blanke Wahrheit sage oder eben auch mal schweige?
Bin ich couragiert, wenn ich einer Politikerin gegenüberstehe und erläutere, weswegen ich emanzipiert bin, aber keine Männerhasserin? Bin ich es, wenn ich dem Mann aus der Garage erkläre, dass ich verstehen will, was er da gerade mit meinem alten Saab macht? Bin ich es, wenn ich mir und anderen eingestehe, dass ich mich aktuell im Bereich Theater fürchte, weil wir nicht wissen, ob das Publikum kommt?
Bin ich couragiert, wenn ich an der Schule auch die Eltern in die Pflicht nehmen will? Bin ich es, wenn ich formuliere, dass Bildung nicht kantonal geregelt sein sollte, weil die Probleme offensichtlich in der ganzen Schweiz – unabhängig von Regionen und Kantonen – dieselben sind? – Eltern delegieren immer mehr. Und wir therapieren immer mehr.
Ja, es braucht Mut, um eine Meinung zu haben, diese zu äussern und Verantwortung zu tragen. Der Mensch versteckt sich hinter Regelwerken und Abläufen. Und dank der KI nimmt das immer abstrusere Formen an. Abläufe werden nicht mehr hinterfragt. Was einmal irgendwo geschrieben steht, bleibt. Und daran wird nicht gerüttelt oder es überdacht. Leider…
Tanja Baumberger fragt: «Bin ich couragiert, wenn ich das alles so klar und deutlich formuliere? Und wo sind Sie couragiert?»