An diesem Wochenende stellt der Historische Verein Matzendorf im Pfarreiheim während dreier Tage Ansichtskarten aus dem Ort vor. Präsentiert werden 60 unterschiedliche Sujets, welche die vielen Veränderungen im Ortsbild während des letzten Jahrhunderts zeigen.
Der Historische Verein Matzendorf überrascht seit 20 Jahren immer wieder mit Ausstellungen und Publikationen zur Ortsgeschichte. Am Wochenende stehen nun Ansichtskarten im Zentrum. Da während der Corona-Zeit recht viele Postkarten auf Internet-Plattformen angeboten wurden, konnte der Verein in den letzten Jahren seine Sammlung von Karten aus dem Ort massiv erweitern. Auf Anregung eines Mitglieds wurde das Gesammelte systematisch aufgearbeitet und in einer Broschüre ansprechend dokumentiert. Anlässlich der Ausstellung werden nun Ansichtskarten und Publikation der Öffentlichkeit vorgestellt.
Vergrösserungen zum Betrachten
Um das Jahr 1900 sind die ersten Ansichtskarten aus Matzendorf entstanden. Solche werden als Originale ausgestellt. Den Hauptteil der Ausstellung bilden aber rund 40 Vergrösserungen, die zum Betrachten und Vergleichen einladen. Diese vergrösserten Aufnahmen sind thematisch gegliedert: Dorfstrasse, Kirche und Kapellen, Gesamtansichten, Flugaufnahmen und anderes mehr.
Überraschend dürfte das Thema «Berghöfe » sein, denn recht viele Ansichtskarten gibt es speziell vom Brunnersberg. Mehrere Höfe haben von 1930 bis 1960 als Pensionen Gäste beherbergt, die Ruhe und Natur geniessen wollten. Auch von Lagerwochen im «Jungscharhaus» auf dem Brunnersberg haben Kinder über Jahre Feriengrüsse nach Hause geschickt. An der Vernissage gibt Kulturvermittler Peter Jeker aus Langendorf Einblicke in eine Zeit, als mit Post- und Ansichtskarten eine eigentliche Massenkommunikation entstanden ist. Diese wurde volumenmässig erst mit SMS- und heutigen Internet-Plattformen wieder übertroffen.
Broschüre mit 60 Ansichtskarten
Nach einem illustrierten Vorwort über die Anfänge der Postkarten werden in der 75-seitigen Broschüre insgesamt 60 Ansichtskarten aus Matzendorf abgebildet. Diese Broschüre ist unter der Leitung von drei Vorstandsmitgliedern entstanden. Die Autoren Anton Fluri und Markus Egli haben aus den gewachsenen Archivbeständen des Historischen Vereins und weiteren Sammlungen eine Auswahl an Sujets getroffen und mit eher kurzen Kommentaren erläutert. Luzia Fischer hat als Grafikerin das Ganze ansprechend gestaltet.
Die Aufnahmen laden zum Betrachten ein und die ergänzenden Texte enthalten Hinweise, beispielsweise zu abgebrochenen, abgebrannten, umgebauten oder neu errichteten Gebäuden, die zum Ortsbild von heute geführt haben. In der zeitlichen Abfolge bilden die Aufnahmen in der Broschüre heute auch eine wertvolle Dokumentation zur Ortsgeschichte von Matzendorf.
Ab Freitag im Pfarreiheim Freitag, 27. Oktober, 18 bis 21 Uhr; um 19 Uhr findet die Vernissage der Ausstellung mit Apéro statt.
Samstag, 28. Oktober, 14 bis 18 Uhr
Sonntag, 29. Oktober, 10 bis 16 Uhr
Eintritt frei. Verkauf der Broschüre für fünf Franken und Reproduktionen von alten Ansichtskarten.