Susanne Niederer aus Zürich zeigt im Gewölbekeller des Keramikmuseums Matzendorf ihre neuesten Kunstkeramiken. Diese sind alle auf einer Tessiner Alp des Onsernonetals im Holzfeuer gebrannt worden.
Schon als Kind verbrachte die Künstlerin mit ihren Eltern ihre Ferientage auf einer Alp oberhalb von Loco und war begeistert vom Knistern und Rauch des Feuers im offenen Kamin. Diese Faszination erlebt Susanne Niederer heute wieder beim Raku-Brand in freier Natur. Dabei werden Keramiken in Aufbau- und Plattentechnik kunstvoll glasiert und für den Brand vorbereitet. Bei rund 1000 °C werden die Objekte glühend aus dem Ofen genommen und in Sägemehl gelegt. Im Rauch des Nachbrandes entwickeln sich die Farbeffekte. Jeder Brand wird so zum unvergesslichen Erlebnis.
Susanne Niederer experimentiert schon seit mehr als dreissig Jahren in der japanischen Raku-Brenntechnik und ist eine Spezialistin im Umgang mit Keramik in Feuer und Rauch geworden. In der Sonderausstellung im Gewölbekeller des Keramikmuseums Matzendorf zeigt sie Möbiusbänder als Symbol für die Unendlichkeit, geometrische Skulpturen mit Eruptionen, Dosen mit speziellen Glasuren und Kerzenständer, in denen das Feuer wieder ins Spiel kommt. Alte, von Hand geschmiedete Nägel und Ketten haben die Künstlerin zu neuen Werken inspiriert. Diese sind mit Keramikformen verarbeitet und gebrannt worden. Für gefundene Holzstücke hat sie Wellensockel komponiert, so dass ein Dialog zwischen Tonerde und Vegetation entsteht. Jede Keramik hat ihre Geschichte und diese ist beim Betrachten spürbar.
Susanne Niederer im Keramikmuseum Matzendorf, 4. bis 19. November. Vernissage: 4. November, 16 Uhr.Öffnungszeiten: Fr: 17-20 Uhr, Sa/So: 14-17 Uhr. Die Künstlerin ist am 4./11. und 19. November anwesend. Der Eintritt ist frei.
Infos: www.matzendorfer-keramik.ch