Am 12. Januar dieses Jahres konnten Gründungspräsident Toni Fluri und der aktive Präsident der Läufergruppe Matzendorf, Peter Siegfried, auf die Stunde genau 50 Jahre nach deren Gründung und voller Stolz eine 180 Seiten starke Chronik über die Geschichte des Traditionsvereins übergeben. Im Restaurant Frohsinn, also ebenfalls am gleichen Ort wie bei der Gründung, konnten die Vereinsmitglieder das schöne Buch sechs Tage nach der 50. Generalversammlung entgegennehmen.
Der Macher des Werks, Toni Fluri, kann auf eine intensive, siebenjährige Arbeit für die Chronik zurückblicken. «Zuerst war ein Buch mit 50 Seiten geplant, es wurden aber schlussendlich 180 daraus», erzählt der langjährige Präsident der Läufergruppe. Über 30 Jahre war Fluri technischer Leiter des Vereins und weiss wie kein anderer über die Geschichte und Entwicklung der Gruppe Bescheid. Ursprünglich waren die Matzendörfer Waffenläufer, aus denen der Verein entstand, an die Waffenläufergruppe Solothurn angegliedert. Da aber acht der zwanzig Mitglieder aus Matzendorf kamen, entschied man sich am Waffenlauf Frauenfeld 1972, eine eigene Gruppe im Dorf zu gründen. Gesagt, getan: Bei der Gründungsversammlung Anfang 1973 waren dann bereits 17 Personen zugegen. «Es waren auch Leute dabei, die noch nie gelaufen sind, aber nach diesem Tag sofort damit begonnen haben», erinnert sich Toni Fluri mit einem Lächeln.
1500 Stunden Arbeit
Toni Fluri investierte rund 1500 Stunden Arbeit in die umfangreiche Chronik. Man beschloss im Vorstand, dass Fluri der Einfachheit halber alles rund um die Chronik alleine erledigt. Einzig seine Tochter, die Lehrerin ist, hat die Texte gegengelesen und auf Fehler kontrolliert. So kann man nun im sehr umfangreichen Werk die interessante und bewegte Geschichte der Läufergruppe Matzendorf nachlesen. So erfährt man zum Beispiel, dass aus dem anfänglichen Geländelauf später der bekannte Wengi-Berglauf wurde, der heuer zum 14. Mal im Rahmen der Jura Top Tour stattfand. Es habe sich bis zum jetzigen Tag noch niemand darüber beklagt, dass irgend etwas fehle in der Chronik, betont Toni Fluri sichtlich stolz.
Demission nach elf Jahren
Peter Siegfried, der seit elf Jahren geschäftiger Präsident des Vereins ist, wird an der kommenden GV am 6. Januar 2024 demissionieren. «Die Nachfolge wird aber an der nächstjährigen Generalversammlung geregelt. Wir sind als Verein sehr froh darüber», resümiert der 36-Jährige. Es brauche neue Ideen und junge Leute, damit es weitergehe, so der aktive Läufer. Man ist im Verein aber auch stolz auf Erreichtes und Beständiges. So wurde im März 2001 durch Sepp Fluri, ebenfalls langjähriger Präsident, der wöchentlicheThaler Lauftreff gegründet, bei dem alle – auch Nicht-Mitglieder – herzlich willkommen sind. Dieser Treff, der immer am Donnerstagabend ab 18.30 Uhr beim Schulhaus Matzendorf startet, erfreut sich bis heute grosser Beliebtheit. Durch diese regelmässige Aktion konnte der Verein immer wieder neue Mitglieder gewinnen und es entstanden daraus auch Freundschaften und Bekanntschaften fürs Leben. Gemeinsame Marathon-Reisen Die Läufergruppe führt alle paar Jahre eine grössere, gemeinsame Marathon- Reise durch. So war man mit gutem Erfolg in diesem Jahr am Schwarzwaldmarathon in Bräunlingen dabei. Für einige Neumitglieder war dies gleich der erste Marathon in ihrem Leben. Die Vereinsreisen dauern jeweils drei bis vier Tage und es stehen nebst dem Sportlichen auch vor allem das Gesellige und Kulturelle im Vordergrund. «Die erste Reise war etwas sehr Besonderes, mit dem Nachtzug fuhren wir nach Wien und dann am Tag wieder zurück», erinnert sich Gründungspräsident Toni Fluri mit leuchtenden Augen an diese erste, grosse Reise, die zum 30. Jubiläum des Vereins unternommen wurde. Unterdessen sind diese Ausflüge an grössere Marathons zu einer Tradition geworden und die schönen Reisen führten den Verein unter anderem nach Paris, Amsterdam oder Berlin, München und Köln.
Offen sein für Neues
Man wolle mit dem Wechsel im Vorstand den Verein, der zurzeit 50 Mitglieder zählt, stärken, damit die Aufgaben auf mehr Köpfe verteilt werden, so ein Blick in die Zukunft von Präsident Peter Siegfried. Und weiter: «Der Verein gehört allen und nicht jemandem alleine.» Man werde in Zukunft die Ämter besser und auf mehr Leute verteilen. Ein ganz wichtiger Punkt für Siegfried ist, dass man sich auf das Kerngeschäft Laufen konzentriert. «Trotzdem soll der Verein offen sein für Neues und attraktiv bleiben für die Zukunft», sagt der scheidende Präsident.