Schwager Theater / Anzeiger Thal Gäu Olten
Simon Chen feiert in seinem Programm nicht weniger als das Wort.

Tuchfühlung programmiert

Das SchwagerTheater präsentiert im November attraktive Namen

Im November geht es rund im Kleintheater im GerolagCenter Olten. Andreas Iseli zeigt am 10. November sein Kabarettprogramm «Buntes aus der Grauzone». Am 15. November präsentiert Judith Bach die schiefe Bühne und am 18. November beweist Simon Chen in seinem spektakulären Live-Experiment «Im Anfang war das Wort» die Zerstörungskraft eines ausgesprochenen Wortes. Am letzten Mittwoch des Monats heisst es wieder «Nichts ist unspielbar» mit der Improvisationstheatergruppe «dito».

Wenn das Liebliche grotesk wird, das Traurige komisch und alles Salonfähige den Bach runtergeht, dann ist Andreas Iseli auf der Bühne. Mit Brille und Brecheisen präsentiert er ein Kabarettprogramm mit rotem Faden, blauen Augen und gelben Zähnen. In «Buntes aus der Grauzone» nimmt Andreas Iseli das Publikum mit auf eine turbulente Milieustudie. In Telefongesprächen, Dialogen und Kurzgeschichten kommen seine Freunde, seine Feinde, und die, die es noch werden wollen, zu Wort.

Andreas Iseli ist in Burgdorf aufgewachsen, wohnt in Bern und schreibt seit seiner Jugend über alles, was in seinem Gesichtsfeld auftaucht. Er hat sich als Krimiautor und Poetry-Slamer einen Namen gemacht. 2022 hat er das Oltner Kabarett-Casting gewonnen und daraus folgend sein erstes abendfüllendes Kabarettprogramm entwickelt.

Judith Bach, alias Claire, ist als Chansonkabarettistin und im Duo Luna Tic unterwegs. Die Berlinerin moderiert die offene Bühne des Schwager Theaters unter dem Motto: «Nichts ist zu schief für die schiefe Bühne». Eingeladen sind frische Talente und alte Hasen aus allen Genres der Kleinkunst, wie Kabarett, Satire, Pantomime, Musik, Clownerie, Comedy, Poetry-Slam, Zauberei oder Akrobatik. In je zehn Minuten probieren sie neu Entwickeltes aus, zeigen einen Teil ihres frischen Bühnenprogramms oder wagen etwas, das sie sonst nirgends wagen. Ein Abend voller bunter Überraschungen.

Schwager Theater / Anzeiger Thal Gäu Olten
Andreas Iseli nimmt das Publikum mit auf eine turbulente Milieustudie.


Sprache als formidables Werkzeug
Mit Simon Chen kehrt eine bekannte Grösse der Kleinkunst auf die Oltner Bühne zurück. Seit 2005 ist er als Slampoet, Spoken Word Autor, Moderator und Kabarettist unterwegs. Bei seinem vierten Kabarettprogramm «Im Anfang war das Wort» wurde er von Paul Steinmann unterstützt. Es geht darin um Sprache, wortwörtlich und buchstäblich: «Wo steht mehr Wahres drin, in der Bibel oder im Duden? Und was unterscheidet den Weltfrieden von einem Hundekothaufen? » Simon Chen beginnt ganz von vorne und zeigt dem Publikum, warum Adam und Eva die Geranien «Geranien» und den Maikäfer «Maikäfer» genannt haben. In seiner Sprechstunde untersucht er die Sprache auf chronische Krankheiten und akute Defekte. Und als wäre es nicht schon genug, lädt der Wortkünstler jeden ein, in seinen Kopf zu kriechen, sozusagen als fidele Feldforschung für alle, die schon mal ein Wort in den Mund genommen haben. Nicht immer trifft die Sprache den Nagel auf den Kopf, aber als Werkzeug ist sie einfach der Hammer! Simon Chen feiert das Wort – Kleinkunst gross geschrieben!

Publikum spielt Regie
An jedem letzten Mittwoch im Monat schlüpfen vier Schauspielende spontan in die unterschiedlichsten Rollen. Von der alten Dame über den betrunkenen Bettler über den arroganten BMW bis hin zur qualmenden Zigarre. «Dito» spielt Witziges, Charmantes, Interessantes, Tiefsinniges und Berührendes. Dabei spielt das Publikum mit seinen Geschichten, die das Leben schrieb, Regie.

Im Schwager Theater gehen Bühnenkünstler und Publikum auf Tuchfühlung. Kasse und Bar öffnen jeweils um 19.30 Uhr. Die Programme beginnen um 20 Uhr.

Tickets und weitere Infos gibts unter schwager.ch und eventfrog.ch.

Text: MGT & Bild: ZVG