VA Thal / Anzeiger Thal Gäu Olten
Das Verkehrsproblem in der Klus dreht sich im Kreis – jetzt nimmt die Regierung den Faden wieder auf und will die Machbarkeit einer optimierten VA Thal prüfen lassen.

Die Suche nach dienlichen Lösungen

Der Regierungsrat zeigt auf, wie er die Verkehrssituation durch die Balsthaler Klus verbessern will. In Zusammenarbeit mit dem Bundesamt für Kultur sollen Machbarkeit und Wirtschaftlichkeit einer optimierten oder neuen Verkehrsanbindung Thal geprüft werden. Geprüft wird auch die Umsetzung von Tempo 30 auf der Kantonsstrasse im Städtchen Klus, erarbeitet wird eine Potenzialanalyse Park&Ride / Bike&- Ride und geplant wird ein Veloweg.

Im März dieses Jahres gelangte das Projekt VA Thal zum Stillstand – trotz klar gewonnener Volksabstimmung im September 2021: Dies, nachdem das Verwaltungsgericht die Plangenehmigung aufgehoben hatte und das Bundesgericht auf die Beschwerde des Kantons Solothurn gegen die Aufhebung gar nicht erst eintrat. Nun nimmt der Regierungsrat den Faden wieder auf: Wie er am Montag mitgeteilt hat, will er in Zusammenarbeit mit dem Bundesamt für Kultur die Machbarkeit der Umfahrungsstrasse im Rahmen einer Projektstudie verifizieren und das Vorhaben optimieren.

Es soll für alle ein Gewinn sein
Das Ziel des Pilotprojekts in dieser neuartigen Zusammensetzung ist es, in nützlicher Frist das Verkehrsproblem für alle Verkehrsteilnehmenden in der Klus zu lösen, dabei aber die hohen Anforderungen an das schützenswerte Orts- und Landschaftsbild mit einem Umfahrungsprojekt zu berücksichtigen. Die Ausgangslage mit der Siedlungsstruktur im Bezirk Thal sei nicht vergleichbar mit urbanen Strukturen und erfordere diesen Lösungsansatz, um die gewünschte verkehrliche Wirkung erzielen zu können, schreibt der Kanton. Entsprechende Absichtserklärungen liegen vor – seitens Kanton und seitens Bundesamt für Kultur. Sollte die Projektstudie positive Resultate liefern, wird mittelfristig das Bewilligungsverfahren angestrebt. Der Regierungsrat hält aber unmissverständlich fest: Kann die Machbarkeit und Wirtschaftlichkeit für eine Projektanpassung nicht nachgewiesen werden, soll auf eine Umfahrungslösung verzichtet werden.

Tempo 30 im Städtchen Klus
«Der Handlungsbedarf ist gross und die Bevölkerung erwartet rasche Verbesserungen », heissts in der Mitteilung des Kantons. Um das Projekt zu verifizieren und zu optimieren und um das Bewilligungsverfahren durchzuführen, sei jedoch viel Zeit nötig. Deshalb prüft der Regierungsrat die rasche Umsetzung einer vorgezogenen Massnahme: Tempo 30 auf der Kantonsstrasse im Städtchen Klus. Diese Verkehrsmassnahme würde die Belastung der Anwohnerinnen und Anwohner lindern und die Lebensqualität im Städtchen – Luft und Lärm – sowie die Verträglichkeit unter den Verkehrsteilnehmenden, insbesondere auch für Velofahrende, verbessern.

Mit einem durchgehenden Veloweg von der Thalbrücke sowie vom kantonalen Veloweg im Dünnerntal bis nach Oensingen soll eine weitere notwendige Verbesserung für die Velofahrenden erreicht werden. Die Planung eines durchgehenden Veloweges wird deshalb als Ziel respektive Projektanforderung im Pilotprojekt aufgenommen. Zudem soll mit dem Pilotprojekt eine Potenzialanalyse zu Park&Ride und Bike&Ride erarbeitet werden. Diese soll die Handlungsmöglichkeiten und die Wirkung auf das Verkehrssystem aufzeigen.

Die Regierung zeigt das weitere Vorgehen im Rahmen eines Volksauftrags und zweier parlamentarischer Vorstösse auf. Die Geschäfte werden voraussichtlich im Januar im Kantonsrat behandelt.

Text: ANZ & Bild: ZVG