Irgendwie habe ich das Gefühl, dass die Welt ziemlich grob spinnt. Ich weiss gar nicht, womit ich anfangen soll. Da beschäftigt uns der Krieg in der Ukraine seit fast zwei Jahren. Dann, ganz aktuell, knallt es im und um den Gazastreifen. Menschen, darunter auch Kinder und Frauen, wird Gewalt angetan, sie werden misshandelt, entführt und ermordet. Tausende von Soldaten sterben oder werden zu Krüppeln.
Ganze Völker sollen erobert und in ihrer Identität verändert oder vernichtet werden. In welchem Jahrhundert leben wir eigentlich? Ich war davon überzeugt, dass die bösen Feldherrn ausgestorben sind. Dem ist wohl nicht so. Diejenigen in der Schweiz, die keine Verwandten, Bekannte und Freunde in den Kriegsgebieten haben, können sich höchstens damit trösten, dass wir weit weg vom Geschehen sind und nicht direkt unser Leben bedroht ist.
Doch auch in der Schweiz habe ich mehr und mehr den Eindruck, dass die «Spinitis» ausgebrochen ist. Wir sehen zwar all das Leid dieser Welt täglich in der Presse, am TV und im Web und dennoch vermehren sich die zahlreichen Spinner, die nicht in der Lage sind, auch nur einen kleinen geistigen Fortschritt zu erzielen.
Der Spinner greift zwar nicht zum Maschinengewehr. Nein, der Mitmensch wird von den Spinnern ohne jegliche Gefühlsregung gezielt mit Worten blossgestellt, mit verachtenden Blicken verunglimpft, richtiggehend fertig gemacht. Diese Typen fühlen sich dann noch stark und erhaben, getrieben von Macht, Neid, Missgunst und Unzufriedenheit.
Da läuft garantiert was falsch. Selbst ich als Optimist sage: «Das chunt nit guet.»