Seit 1983 war Kurt Zimmerli in verschiedenen Funktionen im OK der Sonnwendfeier in Oensingen tätig. Am schweizweit bekannten Event amtete er in diesem Jahr noch einmal als OK-Chef. Seine Nachfolge tritt Thomas Bader an. «Verbesserungspotenzial gibt es immer, aber wir werden nichts Grundsätzliches ändern», sagt er. Man wolle besser und nicht grösser werden, ist man sich im OK einig.
1983 wurde das Feuerwerk noch jährlich durchgeführt, weiss der ehemalige Gemeindepräsident von Oensingen zu berichten. «Aber schon bald wechselten wir zum dreijährigen Turnus und ich wurde 1985 erstmals OK-Präsident der Sonnwendfeier », sagt Kurt Zimmerli. Anfang der 2000er-Jahre wurde der in der Gemeinde und Region sehr engagierte und bestens vernetzte Mann dann Vizepräsident und blieb dies auch bis zu der fünfjährigen Zwangspause wegen der Pandemie. Danach übernahm Kurt Zimmerli für die diesjährige Ausgabe noch einmal das Komiteepräsidium. Es sei aber von Anfang an klar gewesen, dass dies die letzte Sonnwendfeier unter seiner Führung sein würde. Am liebsten erinnert sich Zimmerli an die Feier 2012, wo einfach alle Rahmenbedingungen perfekt stimmten. «Wir hatten Ende März Wetter wie im Sommer, die Leute kamen scharenweise, ganze Familien richteten sich draussen auf der Ebene zum Bräteln ein», erzählt er. In besagtem Jahr verzeichnete man auch die grössten Einnahmen in der Geschichte des Anlasses.
Das Feuerwerk nach der Dürre
Der Tiefpunkt in der Geschichte der Sonnwendfeier war für Zimmerli 2015, als vorher eine lange Dürre herrschte. Die Verantwortlichen mussten zittern und bangen, ob sie überhaupt eine Bewilligung für die Durchführung erhalten würden. Diese wurde ihnen zwar erteilt, aber trotzdem war die Durchführung sehr schwierig. «Das Laub war so trocken, dass es immer wieder zu Flächenbränden kam», sagt Zimmerli. Wie wenn dies nicht genug gewesen wäre, kam es damals auch noch zum einzigen schwereren Unfall in der Geschichte der Sonnwendfeier, weil eine Frau in eine Garageneinfahrt stürzte. Das Feuerwerk musste unterbrochen werden, bis die Rega das Unfallopfer abgeholt hatte. Immerhin, erinnert er sich, habe man gut kommuniziert und so die vielen tausend Besucherinnen und Besucher über den Grund der Unterbrechung informieren können.
Koordination erst ab 1968
Das OK nimmt seit seiner Gründung zwischen den beiden verantwortlichen Vereinen, dem Vogelherd- und dem Ravellen- Club Oensingen, eine neutrale Position ein. «Als Bindeglied zwischen den beiden rivalisierenden Clubs ist es unsere Aufgabe, zu vermitteln und Ruhe hineinzubringen », erklärt der langjährige Präsident. Aber heute stehe das natürlich nicht mehr so im Vordergrund. Erst 1968, damals ging die 1000-Jahr-Feier von Oensingen über die Bühne, gab es erstmalig eine offizielle Koordination zwischen den beiden Traditionsvereinen. Bis zu diesem Zeitpunkt feuerten sie völlig unabhängig und in Konkurrenz stehend Feuerwerkskörper ab. «Es kamen aber immer mehr Leute nach Oensingen, weil sich der Anlass in der ganzen Schweiz herumsprach», erklärt Patrick Flury, Präsident des Vogelherdclubs, den Sinn zur Gründung des Organisationskomitees. Man kam bei den Verantwortlichen und auch in den beiden Vereinen zur Einsicht, dass man den immer grösser werdenden Event koordinieren musste.
Glücklich, die Nachfolge geregelt zu haben
Aktuell arbeiten im OK der Sonnwendfeier 14 Personen mit, inklusive je zwei Köpfen aus RCO und VCO, die jeweils bei wichtigen Entscheidungen ein Vetorecht haben. Für Kurt Zimmerli ist es aber vor allem auch wichtig, dass ein Mitglied mit nahem Bezug zur Gemeinde mit dabei ist. Sein Nachfolger Thomas Bader, der in Oensingen eine Sicherheitsfirma betreibt, war bereits an der Sonnwendfeier 2023 im Bereich Sicherheit aktiv dabei. Weil er über reichlich Erfahrung durch die Mitarbeit in verschiedenen anderen OKs verfügt, fragten die beiden Präsidenten ihn an, ob er die Nachfolge von Kurt Zimmerli übernehmen wolle – und Bader sagte zu.
Wo will der Thaler, wenn überhaupt, an der Schraube drehen? «An und für sich wollen wir nichts Grundsätzliches ändern, aber es gibt sicher Verbesserungspotenzial in Sachen Infrastruktur und Organisation», sagt Bader. Der Anlass sei unterdessen sehr gross geworden, die ehrenamtliche Aufgabe könne er eigentlich nur übernehmen, weil er selbstständig sei und keinen stark bindenden Job habe, sagt er. Die beiden Vereinspräsidenten Patrick Flury und Adrian Käppeli zeigen sich jedenfalls glücklich, einen geeigneten OK-Präsidenten gefunden zu haben. Das sei heutzutage nicht einfach. Ihr primäres Ziel im Hinblick auf die nächste Sonnwendfeier am 21. März 2026 benennen sie unisono: «Wir wollen besser und nicht grösser werden.»