Ein Verein sollte es sein, der Menschen ab Mitte fünfzig zu aktiver Lebensgestaltung anregt und so zur Erhaltung und Förderung der geistigen und körperlichen Aktivität beiträgt. Mit diesem Credo sind die Initianten Bruno von Rohr und Marianne Ulrich mit ihren Gleichgesinnten im Vorstand vor zehn Jahren angetreten und haben den Verein Aktives Alter Egerkingen gegründet. In den Ressorts Bewegung, Gesellschaft und Lebensraum tun die mittlerweile 168 Mitglieder für Gottes Lohn viel Gutes für die Gemeinschaft – und nicht zuletzt auch für ihr eigenes körperliches und psychisches Wohl.
Gut zehn Jahre ist her, seit am traditionellen Egerkinger «Umgang» eine Projektgruppe unter Führung der beiden Initianten Bruno von Rohr und Marianne Ulrich den Verein Aktives Alter Egerkingen aus der Taufe gehoben hat. Die Gruppe hatte sich zum Ziel gesetzt, Aktivitäten zu organisieren, welche Frauen und Männern ab 55 die Möglichkeit bieten, sich zu treffen und gemeinsam etwas Sinnvolles zu unternehmen und zu realisieren. Die Gruppe rannte damals offene Türen ein, denn bereits vor der offiziellen Gründung am 27. September 2013 in der Alten Mühle meldeten sich viele Egerkingerinnen und Egerkinger als Mitglied an. Bei der Gründung zählte der Verein schon 101 Mitglieder, aktuell sind es deren 168.
Der Verein Aktives Alter Egerkingen wird von einem siebenköpfigen Vorstand geführt. Präsident damals wie heute ist Bruno von Rohr, für den die Sache eine Herzensangelegenheit ist. «Mir war und ist wichtig, dass man in unserer Gemeinde auch ab Mitte fünfzig noch aktiv sein und – am besten gemeinsam – etwas unternehmen kann», sagt er. «Schön, dass unsere Idee Anklang fand.» Dabei war es den Verantwortlichen sehr wichtig, mit ihrer Initiative bestehende Vereine nicht zu konkurrenzieren. Die Gruppe «Wanderchräie » zum Beispiel, die bereits existiert hatte, wurde erst nach Zustimmung aller Beteiligten in den neuen Verein integriert.
In drei Ressorts unterteilt
Seit einem Jahrzehnt bietet der Verein interessante, informative und vielseitige Aktivitäten an, so dass für jedes Mitglied etwas dabei ist. «Dabei legen wir stets Wert auf das gemeinsame Erleben», betont von Rohr. Die Aktivitäten sind in drei Ressorts unterteilt: Bewegung, Gesellschaft und Lebensraum. Mit dem Ressort Bewegung wollen die Verantwortlichen einen Beitrag leisten, Mitgliedern ebenso wie der Bevölkerung ganz allgemein sportliche Aktivitäten zu ermöglichen und in lockerer, ungezwungener Atmosphäre Kontakte zu pflegen. Zu diesem Zweck sind etwa besagte «Wanderchräie » monatlich unterwegs und bieten, je nach Jahreszeit, Tages- oder Halbtageswanderungen an. Im Sommer stehen auch Velo- sowie Mountainbike-Touren auf dem Programm. Von April bis Oktober wird beim Altersheim Sunnepark sowie im Bahnhofpark wöchentlich Pétanque gespielt. Ziel sind selbstredend nicht sportliche Höchstleistungen, die Aktivitäten sollen Spass machen und zu selbstständigem Tun anregen.
Wie der Name schon sagt, organisiert das Ressort Gesellschaft gesellschaftliche, aber auch kulturelle Anlässe. Interne Informationsveranstaltungen zu Themen wie Erbschaft, Vorsorge oder Knigge sind hier ebenso Teil des Angebotes wie aufschlussreiche Kurse und auch interessante Betriebsbesichtigungen. Jeweils am ersten Montag der Wintermonate trifft man sich am «Stamm» beim Jassen, Spielen, Diskutieren oder ganz einfach, um die Gesellschaft der anderen zu geniessen. Auch die interessante Vereinsreise und der gemütliche Jahresabschluss sind diesem Ressort zugeteilt.
Verein hat auch integrative Wirkung
Für die breite Öffentlichkeit wohl am stärksten wahrnehmbar ist das Tun des Vereins im Ressort Lebensraum. Hier werden, immer in Teamarbeit und mehrmals jährlich, die sieben Grillplätze sowie Wanderwege gebaut und instandgehalten, Sträucher ausgeschnitten, Treppenstufen geflickt, die 55 Sitzbänke im Dorf kontrolliert und gepflegt und natürlich auch viele spontane Arbeiten verrichtet. So waren die «Waldarbeiter» am Bau der Kneippanlage sowie des Vita-Parcours beteiligt. «Das Aufstellen des Adventsmarktes im Altersheim, aber auch das Erstellen des Fasnachtsböögs gehören alljährlich zu den umfangreichen Tätigkeiten », sagt Paul Dürrenberger, Verantwortlicher für Kommunikation und Marketing. Es verstehe sich von selbst, dass bei solchen Arbeitseinsätzen jedermann eingeladen sei, an den fest definierten Arbeitstagen aus- und mitzuhelfen. Paul Dürrenberger ist ein gutes Beispiel für die integrative Wirkung des Vereins Aktives Alter Egerkingen: Nach Jahrzehnten in Olten zügelte er vor etwas mehr als zehn Jahren ins Gäu. «Ich kannte noch kaum jemanden im Dorf und habe spontan an der Gründungsversammlung teilgenommen. Der Verein bot mir die Chance, als Pensionär viele neue Personen kennenzulernen. Das ist grossartig», kommt er ins Schwärmen.
Den Tagen mehr Leben geben
An der Jubiläumsfeier des Vereins Ende September erschienen mehr als 90 Mitglieder im Hotel Mövenpick. Nach der Vorspeise stellten Vizepräsidentin Marianne Ulrich und Bruno von Rohr in einem gelungenen Dialog den Verein von der ersten Idee bis heute vor, dies gemäss dem Leitsatz: «Es geht nicht darum, dem Leben mehr Tage zu geben, sondern den Tagen mehr Leben.» Ein Credo, welchem vom ersten Tag des Bestehens weg eindrücklich und konsequent nachgelebt wurde. Es versteht sich von selbst: Neue Köpfe ab Mitte fünfzig, die in der Gemeinde wohnen oder einen Bezug zu Egerkingen haben, sind jederzeit herzlich als Aktivmitglieder willkommen.