Eben erst habe ich das Kalenderblatt von Oktober auf Dezember gedreht. Das Jahr ging aber schnell vorbei. Trotz Schnee fühle ich mich noch nicht so richtig «wiehnächtelig», obwohl ich jeden Tag irgendwelche Türchen, wie das «Spülmaschinentürchen», das «Waschmaschinentürchen » und das «Konfitürchen », öffne. Geschenke habe ich noch keine besorgt. Wir Erwachsenen schenken uns sowieso nichts. Dieses «Nichts» kennen wir alle bestens, nicht wahr?
Wie wir die Festtage verbringen, sollten wir endlich noch planen. Denn immerhin kommt wieder die besinnliche Zeit, in der man 26 Termine in der Woche hat. Wenigstens kommt in dieser Zeit der Klimaschutz etwas zur Ruhe: Milliarden von Lichtern brennen und niemand spricht von Stromverschwendung. Müllberge voller Verpackungen und Geschenkpapier und niemand spricht von Umweltverschmutzung. Die Retouren-Päckli auf der Post stapeln sich zu denen von Black-Friday, niemand spricht von ökologischem Blödsinn.
Ob dies alles dem Sinn und Geist von Weihnachten entspricht, müssen Sie selbst für sich beantworten. Ich plane jetzt mal schön alle Termine, besorge die Geschenke … ja, und dann setze ich mich mit der Frage auseinander, die unweigerlich folgen wird, kaum ist Weihnachten vorbei: «Was macht Ihr an Silvester?»
Die Autorin sehnt sich nach einer Weihnacht, wie sie früher war. Nach den handgestrickten Bettsocken von Grossmutti. Es war einmal, schon lang ists her, da war so wenig – so viel mehr.