Kunsthandwerk mit 25 Ausstellenden an ihren wettergeschützten Ständen im «Schopf», Märetbeizli und eine Dudelsackformation zur grossen Freude von Initiantin Priska Schmid: Auf dem Seblenhof in Holderbank findet am nächsten Samstag zum bereits 10. Mal der in der Region beliebte, ganztägige Weihnachtsmarkt statt.
Priska Schmid, die seit 18 Jahren gemeinsam mit ihrem Partner Beat Fankhauser seinen Betrieb Seblenhof in Holderbank bewirtschaftet, wurde vor 13 Jahren vom OK des damaligen Holderbanker Weihnachtsmarktes angefragt, ob man den Anlass auf ihrem Hof weiterführen könnte. Dies deshalb, weil die damaligen Betreiber die nötigen Kapazitäten schlicht nicht mehr hatten. Das Paar nahm an und bereits 2011 fand der erste Markt auf dem Milchwirtschaftshof statt, an welchem zwölf Ausstellende teilnahmen. «Ich hatte von Anfang an die Idee, einen Last-Minute-Markt auf die Beine zu stellen», erklärt die aktive Frau. In der Adventszeit gebe es so viele Anlässe, dass man fast nicht mehr wisse, wohin man gehen soll, begründet Priska Schmid den Gedanken, den Märet immer erst am letzten Samstag vor Weihnachten durchzuführen. Dieses Jahr findet er eine Woche vor Weihnachten statt, weil Heiligabend an einem Sonntag ist.
Eine Torte als Mitbringsel
Rückblickend hat sich das Konzept des eintägigen Last-Minute-Marktes sehr bewährt. Die Ausstellenden auf dem Seblenhof waren immer sehr zufrieden und kamen auch wieder. Mit ein Grund sind sicherlich auch die sehr bescheidenen 30 Franken, die man pro Standplatz zu entrichten hat. «Zudem sollte man eine Torte mitbringen», sagt Priska Schmid lachend. «Mit diesen meist selbstgemachten Torten statten wir unser Dessertbuffet zum Kaffee aus und können so noch etwas dazu verdienen, um die Unkosten zu decken.» Seit Ausgabe Nummer fünf wird immer auch eine musikalische Darbietung präsentiert, deren Stil oft völlig mit dem Vorjahr kontrastiert. Am kommenden Samstag ist dies die Kleinformation «Pipes and Drums of Auld Bernensis ». «Damit geht mein allergrösster Wunsch in Erfüllung, dass am 10. Märet bei uns Dudelsack-Musik gespielt wird», sagt Priska Schmid mit leuchtenden Augen.
Der schöne und stimmungsvolle Markt rund um den Seblenhof verfügt immer über selbstgemachte Dekoration, heuer wurde zu diesem Zweck gewichtelt. Etwas vom wichtigsten für die Organisatorin ist das Wunschbänkli: Auf Zettelchen kann man dort einen Wunsch aufschreiben und diesen dann in einer Feuerschale dem Feuer übergeben. Ihr ist es sehr wichtig, dass man bei ihnen auch innehalten und Ruhe finden kann. Für viele Besuchende sei es ein wunderbares Erlebnis, draussen um die Feuerschale zu sitzen, ein Cervelat zu bräteln und sich mit anderen Leuten auszutauschen. «Bei uns am Märet geht es wie in einer Familie zu und her, das bestätigen auch die Ausstellerinnen und Aussteller», weiss sie, die stets persönlich nach dem Befinden fragt.
Märet mit eigener Handschrift
Im Schuppen, wo die Stände vor Wind und Wetter geschützt stehen, sind heuer 25 Ausstellende am Werk. Angeboten werden ausschliesslich handgefertigte Artikel aus der Region, so findet man über Stricksachen und mannigfaltige Kunsthandwerkartikel auch Fleischprodukte und Backwaren bis hin zum selbstgebrannten Schnaps vom Hof alles Mögliche. Man achte darauf, dass möglichst nichts doppelt angeboten werde, betont die Initiantin. Priska Schmid betreibt seit 2005 eine Lohnbrennerei, mit der sie fünf bis sechs Stationen in der Region Thal, Gäu und Oberaargau bedient und natürlich auf dem Seblenhof auch eigenen Schnaps produziert.
Die Ausstellenden schätzen es sehr, dass die Stände im geschützten Schuppen stehen. «Ich glaube, dass wir unserem Markt eine eigene Handschrift geben konnten, die von den Besuchenden und Ausstellenden sehr geschätzt wird», sagt Priska Schmid. Oft höre sie von Einheimischen – gerade auch von jüngeren Personen – dass sie sich wieder zuhause fühlten, wenn sie den Stern am Strassenrand erblickten, der auf den Markt aufmerksam macht.
Aber auch Priska Schmid und ihr Umfeld stossen an Kapazitätsgrenzen. Es seien alles liebe Menschen aus der Familie, die mithelfen. So kocht etwa ihre 74-jährige Mutter immer – und kommt langsam an die Grenze des Machbaren. Wenn möglich, würden sie den Holderbanker Weihnachtsmarkt gerne an neue Macherinnen und Macher weitergeben. Für sie ist es auch denkbar, dass der Märet künftig weiterhin auf ihrem Seblenhof durchgeführt wird, sie aber durch ein noch zu gründendes neues OK entlastet wird.
«Wiehnachtsmärt ufem Seblenhof» an der Hauptstrasse 36 in Holderbank: Samstag, 16. Dezember, von 10 bis 20 Uhr. Mit Kunsthandwerk, Kleinformation «Pipes and Drums of Auld Bernensis», Christbaumverkauf und Märetbeizli.