Über 1,3 Millionen Menschen sind in unserem Land armutsgefährdet oder bereits in der Armut. Man stelle sich das (immer wieder) vor! Ich habs im Radio gehört, als die Aktion «2 × Weihnachten » vorgestellt wurde. Die machen das ja jedes Jahr aufs Neue und jedes Jahr fühlt es sich schlimm an. Weshalb es diese Armut in unserer (ach so) reichen Schweiz gibt, kann man sich wohl fragen. Aber ich denke, dass es dazu wieder X Antworten von X Leuten gibt, die meinen, sie wüssten es genau. Ich frage mich nicht mehr. Ich bin einfach froh und dankbar, dass es mir gut geht.
Gut geht es wohl auch all jenen, die am 26.12. und 2.1. in die geöffneten Einkaufszentren und Bahnhofsläden eingefallen sind. Eine Kollegin, die in einem Kleiderladen in so einem Einkaufszentrum arbeitet, erzählte mir, dass sie am 26.12. so viel Umsatz gemacht hätten wie seit vielen Jahren nicht mehr an diesem Tag. Auch das stelle man sich mal vor! Ich weiss, dies ist gesetzlich alles tiptop geregelt. Und die Leute, die an einem solchen Tag shoppen gehen wie die Verrückten, sollen dies tun.
Aber wie ist das dann mit der Jammerei, dass ab Neujahr vieles teurer wird und man nun so langsam aber sicher in finanzielle Not käme? Wenn sich doch die sich verschlechternde finanzielle Lage bereits am Horizont abzeichnet, ist es doch logisch, dass das (noch) vorhandene Geld gut eingeteilt wird, oder nicht? Jedenfalls war das mal so und ich kenne es aus eigener Erfahrung. Eine komisch anmutende «Gesellschaft » hat sich da herangebildet …
Antje Lässer freut sich für alle, die an diesen beiden Tagen etwas freie Zeit hatten!