Gesellschaftskritisches Kabarett vom Feinsten. Dafür steht die Magdeburger Zwickmühle. Am 19. und 20. Januar zeigt sie im Theaterstudio Olten die neuste Politsatire. Darin befassen sich Hans-Günther Pölitz und sein neuer Bühnenpartner Thomas Müller mit dem Thema Mut.
Sie sind die absoluten Klassiker im Programm des Oltner Kleintheaters und begeistern mittlerweile seit über 30 Jahren mit bissiger Politsatire. Heuer reist Doyen Hans-Günther Pölitz mit Thomas Müller nach Olten. Die beiden Künstler kennen sich seit vielen Jahren, stehen aber erstmals gemeinsam auf der Bühne. Müller war Mitautor mehrerer Zwickmühle- Programme und gehört zu den Besten seines Fachs. Das neue Duo zieht vom ersten Moment an alle Register, jede Szene strotzt vor politischen Pointen, dialektischen Sichtweisen und verquerem Unterhaltungswitz. Die Produktion «An Mut sparet nicht noch Mühe» ist eine unglaubliche Mischung von geistreichen Pointen über die aktuelle Politik und unterhaltsamen Parodien.
Das Stück beantwortet die Frage: Was ist heutzutage eigentlich Mut? Mut ist, wenn man Durchfall hat und trotzdem furzt, sagt die künstliche Intelligenz in ihrer niedrigsten Form, dem Internet. Die natürliche Intelligenz lehrt uns: Mut kann durchaus in die Hose gehen. Die Menschen in der DDR gingen 1989 mit Heldenmut auf die Strasse. Und die Quittung kriegten sie später: sie gingen ein. In die BRD. Unterwegs verloren sie von ihrem Heldenmut leider das «den» und es blieb nur noch Hel…mut übrig. Das führte zu Kleinmut, Missmut und Unmut. Jetzt haben sie Angst, wieder auf die Strasse zu gehen. Auf dieser steht jetzt eine Ampel, die aber nichts geregelt bekommt. Dafür aber die Quittung: Rechts bekommt immer mehr Vorfahrt.
«An Mut sparet nicht noch Mühe» ist überaus intelligent gemacht. Die temporeiche Inszenierung ist eine satirische Meisterleistung und hebt sich wohltuend gegenüber der Spass-Inflation im Fernseh- und Onlinebetrieb ab.
Fr/Sa 19./20. Januar, jeweils 20.15 Uhr.