Letzten Sonntag auf dem Weissenstein. Perfekte Schlittelbedingungen auf der Nordpiste. Resultat: Auf dem Berg hats zu wenig Miet-Schlitten.
Auch uns fehlte noch ein Schlitten und so stellte auch ich mich in die Schlange. Nach einer halben Stunde kam der Anruf meiner Frau: Dem Gäuer Arbeitskollegen aus Bahnpost-Zeiten, den wir bei der Anfahrt durch den Tunnel angetroffen hatten, wurden zwei Schlitten geklaut. Die Dinger wurden wegen des Engpasses zum Wertgegenstand.
Ich habe also anstatt einen deren drei Schlitten gemietet. Vorher, während der Warterei, habe ich die Dame aus Belprahon wieder getroffen, die uns einst im Kantonsspital Aarau im Elterntreff betreute. Ich habe mit dem Jungvater hinter mir die Schlange organisiert und gewitzelt, dass wir «Jeden abehacke », der an uns vorbeiläuft. Und den engagierten Seilbahnmitarbeiter, der das Schlittendebakel ausbaden musste, haben wir versucht, mit dem einen oder anderen Spruch aufzumuntern.
Ich hatte eine durchaus vergnügliche halbe Stunde in der Bergstation, während der ich auf eine ganze Reihe Menschen zugehen konnte.
Zwei andere haben sich von den Menschen ab- und dem Materiellen mittels Diebstahl zugewendet. Sie sind klopfenden Herzens an den Start der Südpiste geeilt, dann ohne Beherrschung der unbekannten Untersätze über die arg ramponierte Piste nach Oberdorf geschlittert, um dort wie Strauchdiebe die beiden (zum Glück mit Adresse versehenen) Schlitten bei der Talstation hinzustellen und sich davonzustehlen. Also mein Tag war super!
Stefan Müller-Altermatt hasst Brechts «Erst das Fressen, dann die Moral».