Mit spitzer Feder

Tanja Baumberger

An den Schulen und in Praxen und Unternehmen müssen wir alles anonymisieren und sehr vorsichtig mit den Unterlagen bezüglich Klienten, Schülerinnen und Schüler umgehen. Wie wir dokumentieren und ablegen, ist ein heisses Eisen, der Tanz auf dem Vulkan oder dünnes Eis. Es geht um Datenschutz, erst recht nach dem Neuen Gesetz – und das ist auch gut so.

Aber irgendwie müssen wir kommunizieren, miteinander Sachen festhalten und festlegen. Natürlich dürfen und sollen wir nicht alles öffentlich zugänglich machen.

Aber: Ich bekam unlängst Post von einer Firma aus St. Gallen, die ich weder angefragt noch angeschrieben habe. Es ging darum, ein Mammographie-Screening in Olten durchführen zu lassen. Dem Schreiben fix beigelegt waren Datum und Uhrzeit für meinen Termin. Mein Geburtstag war festgehalten. Ich möchte hier festhalten, dass die Sache an und für sich ausser Frage wichtig und nützlich ist. Aber mich hat das WIE sehr wütend gemacht. Warum?

Wir machen einen Eiertanz mit den Daten. Doch unser Kanton kann offensichtlich meine Daten ungefragt an eine St. Galler Firma weitergeben, die mir ungefragt einen Termin fixiert, den ich wiederum absagen oder ändern muss. Ich muss also etwas tun, damit im schlimmsten Fall nicht auch noch eine Rechnung generiert wird und/oder meine Krankenkasse diese erhält.

Das weibliche Geschlecht sieht dabei sicher mehrheitlich die gute Sache, nicht aber, wie es erfolgt ist. In diesem Sinne bin, war und bleibe ich sauer!

Die Autorin erinnert an das Sprichwort «Wenn zwei das Gleiche tun, ist es noch lange nicht dasselbe. » Oder auch: «Was dem Herrn geziemt, geziemt noch lange nicht dem Knecht.»