Niederbuchsiten hat eine Dorfchronik. An einer öffentlichen Vernissage in der Mehrzweckhalle wurde das von Autoren und Gestaltern der Oltner chilimedia geschaffene Werk den Auftraggebern von Einwohner- und Bürgergemeinde feierlich übergeben.
Einwohnergemeinde-Präsident Markus Zeltner und Bruno Zeltner, bis vor kurzem Präsident der Bürgergemeinde, durften aus den Händen von chilimedia- Geschäftsführer Wolfgang Niklaus die ersten Bücher mit dem Titel «Niederbuchsiten – Geschichte und Geschichten um ein Dorf im Gäu» offiziell entgegennehmen. Anschliessend konnten alle Gäste in der druckfrischen Chronik blättern und ihr Exemplar als Geschenk nach Hause tragen. Das einheimische Alphorn-Duo Dani Barrer und Ruedi von Arx umrahmte die stimmungsvolle Vernissage vor mehr als 200 Interessierten in der Mehrzweckhalle musikalisch, unter anderem mit den Stücken «Uf de Bänklialp» und «Morgentau».
Geschichten, die nicht in Vergessenheit geraten sollten
In seiner Begrüssungsansprache erinnerte Markus Zeltner daran, dass der Anstoss für die Dorfchronik von den Jüngsten und den Ältesten im Dorf ausging: Als Präsident der Einwohnergemeinde wurde er immer wieder von Schülerinnen und Schülern wegen Unterlagen zur Dorfgeschichte angefragt. Auch bei Jubiläen von Dorfvereinen galt es oft, die wesentlichen Daten zu recherchieren und mühsam zusammenzutragen. Gleichzeitig trugen ihm bei öffentlichen Anlässen die Älteren im Dorfe viele interessante Geschichten zu, die nicht in Vergessenheit geraten sollten. So reifte der Plan, die Entwicklung des Bauerndorfes Niederbuchsiten zur schönen Wohngemeinde festzuhalten. Einwohner- und Bürgergemeinde einigten sich darauf, die Kosten zu teilen. Die Budgetversammlungen vom Dezember 2017 bewilligten die Kredite.
Darauf nahm eine Projektgruppe respektive das «Kernteam» mit Markus Zeltner, Bruno Zeltner, Gemeindeschreiberin Ursula Zeltner und Bürgerschreiberin Franziska Kurth sowie Wolfgang Niklaus und Projektleiter Edy Müller von chilimedia im Juni 2018 die Arbeit auf. «Heute liegt nun die langersehnte Dorfchronik vor», freute sich Markus Zeltner.
Modernes, frisches, peppiges Werk
Die Autoren stellten in einer lebendigen Präsentation die Dorfchronik vor. Am Anfang steht ein langer Spaziergang von Wolfgang Niklaus mit Markus und Bruno Zeltner durch Niederbuchsiten und Umgebung, aus welchem Niklaus gleich ein Editorial der etwas anderen Art kreierte. Das gibt im Buch bereits einen guten Überblick. Nicolas Russi, vormaliger stv. Geschäftsführer von chilimedia, verfasste den gesamten historischen Teil. «Die Kapitel können gut kreuz und quer gelesen werden», erklärte er. Trotzdem wirken sie, da von einem einzelnen Geschichtsforscher verfasst, aus einem Guss. Aus der Frühzeit sind in Niederbuchsiten kaum Spuren vorhanden, die erste urkundliche Erwähnung datiert von anno 1299. Russi schlägt den Bogen bis in die Gegenwart. Dabei darf natürlich Adam Zeltner nicht fehlen, aber auch die Dorfvereine sowie die Institutionen wie die Kirche und Schule oder alle die bäuerlichen, gewerblichen und industriellen Betriebe sind ausführlich dargestellt. Alles in allem ist ein schönes, reich illustriertes Buch entstanden, das auch jüngere Menschen gern zur Hand nehmen.
Leute aus dem Dorf bereichern das Buch
Bruno Zeltner übernahm es in seiner Rede, allen Beteiligten zu danken, allen voran den geldgebenden Institutionen und Sponsoren. Sodann würdigte er das vorliegende Resultat: «Wir haben eine schöne neue Dorfchronik erhalten», stellte er freudig fest. «Das Team der chilimedia hat sehr gute Arbeit geleistet.» Nicht zu vergessen auch Fotograf Patrick Lüthy, dessen tolle Aufnahmen von Land und Leuten das Buch bereichern.
Ohne Unterstützung der vielen Menschen im Dorf, die als Zeitzeugen Interviews gaben oder Dokumente, Objekte und fast schon vergilbte Fotos beisteuerten, wäre das Werk weniger reichhaltig ausgefallen. Auch ihnen dankte der vormalige Bürgergemeinde-Präsident.
«Niederbuchsiten – Geschichte und Geschichten um ein Dorf im Gäu»: Herausgegeben von der Einwohnergemeinde und der Bürgergemeinde Niederbuchsiten. 2024, 380 Seiten. Einwohnerinnen und Einwohner, Bürgerinnen und Bürger können das Buch via Gemeindeverwaltung kostenlos beziehen.