Der Kanton Solothurn hat erstmals Wildwarngeräte aufgestellt. Dadurch sollen Kollisionen von Motorfahrzeugen mit Wildtieren reduziert werden. Auch das Tierleid soll dank der neuen, elektronischen Geräte so klein wie möglich gehalten werden.
Jedes Jahr ereignen sich auf den Solothurner Strassen zahlreiche Unfälle mit Wildtieren. «In den Jahren 2017 bis 2021 kamen insgesamt 3566 Tiere zu Tode, wobei die Dunkelziffer der nicht gemeldeten Unfälle noch einiges höher sein dürfte», sagt Svenja Crottogini vom kantonalen Amt für Wald, Jagd und Fischerei. Betroffen seien vor allem Rehe, Füchse, Dachse sowie Marder und Wildschweine.
Unfälle wegen hoher Geschwindigkeit
Bei Wildtierkollisionen sind meist die hohe Fahrgeschwindigkeit und das überraschende Auftauchen des Wildes verantwortlich. Präventionsmassnahmen, um Wildtiere mit Licht-, Ton- oder Geruchssignalen von den Strassen fernzuhalten, sind oft nur mässig erfolgreich. Die Tiere gewöhnen sich mit der Zeit daran. Nach neusten Erkenntnissen ist es zielführender, auf die Warnung der Verkehrsteilnehmenden zu setzen. Dadurch sind sie bremsbereiter und können das Tempo früher reduzieren.
Wenn’s blinkt, Tempo reduzieren
Die neuen Geräte warnen in der Dämmerung und Nacht mittels orangem Blinklicht, sobald sich ein Wildtier innerhalb von 30 Metern in Strassennähe befindet. Die Geräte sind am Randleitpfosten befestigt und erfassen die Wildtiere ab der Grösse von Feldhasen, durch Bewegungs- und Wärmesensoren. Bei blinkenden Randleitpfosten sollen Verkehrsteilnehmende das Tempo reduzieren. «Dadurch kann man schneller auf ein plötzlich querendes Wildtier reagieren und eine Kollision effektiv verhindern », so Crottogini.
In einem ersten Schritt wurden die zwei Strecken mit den stärksten Unfallhäufungen im Kanton mit Wildwarngeräten ausgestattet. Eine Gefahrentafel «Wildwechsel » (mit der Aufschrift «Blinklicht warnt bei Wildpräsenz») kennzeichnet den Strassenabschnitt und macht auf die installierten Warngeräte aufmerksam.
Es gibt noch 30 weitere Strecken mit starken Wildunfallhäufungen im Kanton. Zurzeit werden für diese Strecken Massnahmen geplant. Umgesetzt werden sie im Verlauf der kommenden Jahre.