Das Wohnheim Bethlehem WHB in Wangen bei Olten blickt auf ein intensives und arbeitsreiches 2023 mit einem positiven Abschluss zurück. Es stand unter dem Zeichen des Changemanagements wie auch des Ausbaus und der Sicherung der Qualität.
Auch im Jahr 2023 war das WHB wie bereits in den Vorjahren konstant ausgelastet und verzeichnete Wartelisten. Die Anzahl der Belegungstage ist mit 13 209 gegenüber dem Vorjahr (13 473) zwar leicht zurückgegangen, die Komplexität der Betreuungen hat jedoch zugenommen. Die Rechnung schliesst auch dieses Jahr mit einem leichten Plus ab. Das Betriebsergebnis beträgt 260 327 Franken, das sind knapp 60 000 Franken mehr als im Vorjahr (201 288 Franken). Aufgrund der Weiterentwicklung der Prozesse und der Komplexität bei der Betreuung wurde letztes Jahr der Stellenetat um elf Vollzeitstellen erhöht. Das WHB bietet Menschen mit psychosozialen Beeinträchtigungen, welche oft an einer Substanzabhängigkeit leiden, ein Wohn- und Tagesstrukturangebot. Pädagogische Ansätze und die Betreuung durch Fachkräfte bieten den nötigen Raum, um wieder einen Platz in der Gesellschaft zu finden. Das WHB betreut 37 Klientinnen und Klienten.
Beschäftigungsstätte geplant
Im Jahr 2023 legte das WHB mit dem neuen Logo «WHB – Beraten, Begleiten, Bestärken» den Grundstein für seine Weiterentwicklung. Das Qualitätsmanagement wurde erweitert und eine Position für eine Qualitätsverantwortliche geschaffen. Ausserdem führte eine Umstrukturierung des Organigramms zu einer klareren Aufgaben- und Ressourcenzuteilung. Die konstante Auslastung und die erhöhte Beschäftigung der Klientinnen und Klienten machen eine Erweiterung der Räumlichkeiten erforderlich. Aus diesem Grund hat das WHB vor einiger Zeit ein Grundstück von der Einwohnergemeinde Wangen bei Olten erworben, um dort eine Beschäftigungsstätte zu entwickeln.
Gendergerechte Betreuung und Pflege
Das WHB definierte im vergangenen Jahr Genderrichtlinien. Damit ist mehr gemeint als eine gendergerechte Schreibweise. So weiss man in der Medizin, dass sich zum Beispiel ein und dieselbe Krankheit sehr unterschiedlich auf Männer und Frauen auswirken kann. Dasselbe auch bei psychiatrischen Krankheitsbildern. Gendergerechte Betreuung und Pflege heisst demnach, auf die geschlechtsspezifischen Aspekte einzugehen und dadurch individuelle Betreuungskonzepte entwickeln zu können.