Der Regierungsrat hat ein Pilotprojekt zur Eindämmung der Crack-Problematik im Kanton Solothurn bewilligt. Schwerstabhängige Menschen sollen mit aufsuchender Sozialarbeit besser erreicht werden. Damit sollen Belastungen und Störungen im öffentlichen Raum vermieden werden. Der Kanton übernimmt die Kosten für das zweijährige Pilotprojekt.
Der Konsum von Crack hat in den letzten Monaten in mehreren Schweizer Städten zugenommen und teilweise zu offenen Drogenszenen geführt. Im Kanton Solothurn stellt der Crack-Konsum die bestehenden Suchthilfe-Strukturen vor grosse Herausforderungen. Um diesen Entwicklungen entgegenzuwirken, hat das Departement des Innern im Februar und April dieses Jahres zwei Runde Tische organisiert. Vertreterinnen und Vertreter der Einwohnergemeinden, des Kantons, der Suchthilfe-Organisationen, der Sozialdienste sowie der Polizei haben verschiedene Massnahmen erarbeitet, diskutiert und priorisiert.
Zur Vermeidung von Belastungen und Störungen im öffentlichen Raum und zur Unterstützung von Personen, die Crack konsumieren, hat der Regierungsrat vor den Sommerferien ein zweijähriges Pilotprojekt bewilligt. Es wird durch die beiden Suchthilfe-Organisationen Perspektive Region Solothurn-Grenchen und die Suchthilfe Ost umgesetzt.
Die bestehenden Angebote der Suchthilfen und die Dienstleistungen der Sozialen Dienste in den Gemeinden und anderer Fachstellen reichen gemäss Mitteilung der Staatskanzlei nicht aus, um schwerstabhängigen Menschen die notwendige Unterstützung zu bieten. Mit niederschwelliger, aufsuchender Sozialarbeit sollen suchtkranke Menschen im öffentlichen Raum in Solothurn und Olten künftig besser erreicht werden. So können Kontakte mit betroffenen Personen hergestellt werden, die derzeit Schwierigkeiten haben, einen Zugang zum etablierten Versorgungsnetz zu finden. Geplant sind beispielsweise die Begleitung zu Terminen, Soforthilfe bei existenziellen Bedürfnissen wie der Abgabe von Lebensmitteln oder von Hygieneprodukten, Unterstützung bei Wohnproblemen oder die Vermittlung von Wohnraum.
Mit diesen Massnahmen soll insbesondere die Lebensqualität der betroffenen Menschen verbessert sowie der Verelendung und sozialen Isolation entgegengewirkt werden. Zusätzlich soll das Risiko von Konflikten im öffentlichen Raum reduziert werden.
Das Pilotprojekt dauert bis Dezember 2025 und wird durch den Kanton Solothurn finanziert. Nach Abschluss des Pilotprojekts wird geprüft, ob das Angebot künftig in den Leistungskatalog der Suchthilfe-Organisationen aufgenommen und regulär über die Gemeinden finanziert werden soll.