Kantonale Aktion für die psychische Gesundheit / Anzeiger Thal Gäu Olten
Regierungsrätin Susanne Schaffner (links) und Stadträtin Marion Rauber auf der gelben Bank im Klostergarten in Olten.

Eine Bank, die zum Austausch einlädt

Kantonale Aktion für die psychische Gesundheit findet bei Gemeinden grossen Anklang

Der Kanton Solothurn setzt ein Zeichen für das Thema psychische Gesundheit: 85 Gemeinden haben das Angebot des Kantons genutzt und eine gelbe «Wie geht’s dir?»-Sitzbank an einem öffentlich zugänglichen Ort aufgestellt. Eine dieser Sitzbänke steht neu im Klostergarten in Olten, sie wurde vergangene Woche der Bevölkerung übergeben.

In 85 Solothurner Gemeinden steht seit diesem Frühsommer eine auffällige, gelbe «Wie geht’s dir?»-Sitzbank. Die Sitzbank lädt die Bevölkerung ein, soziale Kontakte zu knüpfen, einander zuzuhören und sich mit dem Thema psychische Gesundheit auseinanderzusetzen. In vielen Gemeinden wurde die Lancierung der Sitzbank von einem kleinen Fest begleitet. So auch in Olten: Am 17. Juli wurde die gelbe Sitzbank im Klostergarten eingeweiht. Regierungsrätin Susanne Schaffner und Stadträtin Marion Rauber luden die Bevölkerung ein, auf der Sitzbank Platz zu nehmen und sich auszutauschen: «Darüber reden kann helfen, psychische Probleme anzugehen, und es entlastet Betroffene wie auch Angehörige», betonte Susanne Schaffner in ihrer Ansprache. Im Herbst letzten Jahres wurde die erste der Bänke, die in der Justiz- und Vollzugsanstalt produziert wurden, in Solothurn aufgestellt. Die Regierungsrätin machte die Probe aufs Exempel und setzte sich auf die Bank: «Ich dachte, da kommt doch keiner. Aber Passanten setzten sich zu mir und es entstanden lockere Gespräche, einige auch zu schwierigen Themen.» Marion Rauber dankte dem Verein «Freundinnen und Freunde des Kapuzinerklosters Olten», der das Aufstellen der Bank möglich gemacht hat und der sich um den Klostergarten kümmern wird.

Kantonale Aktion für die psychische Gesundheit / Anzeiger Thal Gäu Olten
85 Gemeinden nutzen die Aktion des Kantons und haben ein Bänkli aufgestellt.


Aktion ist ein grosser Erfolg
Mit der Aktion will der Kanton Solothurn das Thema psychische Gesundheit in die Gemeinden und damit unter die Bevölkerung bringen – mit Erfolg: Die grosse Anzahl der von den Gemeinden bestellten und mittlerweile ausgelieferten Bänke zeigt, wie relevant das Thema auch bei den Gemeinden ist. Die gelbe «Wie geht’s dir?»-Sitzbank ist für die Gemeinden kostenlos. Die Finanzierung erfolgt durch das Gesundheitsamt über zweckbestimmte Projektmittel der Stiftung Gesundheitsförderung Schweiz. Die Bestellung ist für die Gemeinden allerdings mit ein paar Auflagen verbunden: Die Sitzbank muss an einem gut frequentierten Ort aufgestellt und die Bevölkerung über die Hintergründe der «Bänkli-Aktion» informiert werden. Zudem muss die Gemeinde die an der Sitzbank angebrachte Box regelmässig mit Informationsmaterial zur nationalen «Wie geht’s dir?»-Kampagne auffüllen (Gesprächstipps, Flyer zur psychischen Gesundheit). Diese Bänke stehen nicht nur im Kanton Solothurn. Die Website listet 14 Kantone auf, die diese Aktion unterstützen und Bänke unterhalten.

Psychische Gesundheit stärken
Das Thema psychische Gesundheit geht alle etwas an: Jeder zweite Mensch ist im Lauf seines Lebens mit einer psychischen Belastung konfrontiert. Nicht nur für Betroffene, sondern auch für Angehörige sind solche Situationen schwierig. Eine Massnahme zur Stärkung der psychischen Gesundheit im Kanton Solothurn ist die Umsetzung der nationalen Kampagne «Wie geht’s dir?». Die Kampagne sensibilisiert zu Themen der psychischen Gesundheit und ermutigt die Bevölkerung, einen offenen Umgang damit zu pflegen. So sollen beispielsweise Gesprächstipps helfen, eine Person anzusprechen, der es nicht so gut geht oder um die man sich Sorgen macht. Ein Gespräch kann Menschen in Krisen Sicherheit und Unterstützung geben und wirkt oftmals entlastend.

Weitere Informationen wie-gehts-dir.ch

Text: MGT & Bild: EMU