Sein Gehör sei nicht mehr das allerbeste, sagt Ernst Keiser am Telefon entschuldigend. Dabei klappt die Kommunikation mit ihm, dem 93-jährigen Meisterschützen aus Fulenbach, vorzüglich. Eben erst hat das Urgestein der SG Fulenbach-Kappel am Feldschiessen seinen siebzigsten (!) Kranz geschossen – bei 73 Teilnahmen. Eine einmalige Bilanz, zumal er auch zweimal zum Schützenkönig erkoren wurde.
Er sei dankbar, dass es ihm so gut gehe, sagt Keiser. Er tut aber auch etwas für seine Gesundheit, hält sich mit Zeitunglesen und Kreuzworträtseln geistig fit. Und er macht Tag für Tag einen zweieinhalb Kilometer langen Spaziergang ins Dorf und zurück. Ein ziemlich steiler Weg, den er auch bei schlechtestem Wetter zurücklegt, wohnt er doch direkt an der Aare. «Dafür habe ich ja einen Schirm», erzählt er. Und lacht.
Mit seinem geliebten Karabiner trainiert Ernst Keiser von Frühling bis Oktober wöchentlich. Und kann sich dabei noch immer ganz auf sein Adlerauge, sein rechtes, verlassen. Auf dem linken Auge sieht er seit jungen Jahren kaum etwas. «Aber das brauche ich zum Schiessen nicht.»